Monheim Umbau in Monheim belebt Einzelhandel

Monheim · Ob Lidl, Krischerstraße oder Baumberg, in der Gänseliesel-Stadt wird 2015 viel gebaggert - letztlich auch um Kunden.

 Abrissarbeiten auf dem Lidl-Gelände an der Opladener Straße: Der Discounter will dort eine neue Filiale mit moderner Backstraße bauen.

Abrissarbeiten auf dem Lidl-Gelände an der Opladener Straße: Der Discounter will dort eine neue Filiale mit moderner Backstraße bauen.

Foto: Ralph Matzerath

Derzeit prägen Baustellen das Stadtbild. Beispiel: Opladener Straße. Der Discounter Lidl baut dort ein neues Ladenlokal mit moderner Backstraße. Die Umgestaltung der Krischerstraße geht ebenfalls voran. Bis zum Stadtfest im Juni soll aus dem Teilabschnitt bis zur Einmündung Lindenstraße ein schicker Boulevard werden. Auch die Neugestaltung der Hauptstraße in Baumberg wird in diesem Jahr angegangen. Und Berliner Ring und Heinestraße soll bald ein "Bypass" verbinden. Gemeinsames Ziel all dessen: Monheims Einzelhandel soll stärker werden.

Ein Stück des Weges hin zu einer attraktiven Einkaufsstadt hat Monheim schon hinter sich. Dies zeigt der statistische Jahresbericht, der jetzt im Planungsausschuss vorgelegt wurde. Dem Papier zufolge wird heute in Monheim deutlich mehr eingekauft als noch vor zehn Jahren. "Angebot und Rahmenbedingungen haben sich im Einzelhandel deutlich verbessert", ist Estelle Dageroth, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung, überzeugt.

Bestätigt sieht sich die 33-Jährige durch die "Zentralitätskennziffer". Die gibt an, wieviel von der zur Verfügung stehenden Kaufkraft in einer Stadt verbleibt. 2003 lag der Index für Monheim bei knapp 60 Punkten. Inzwischen ist der Wert auf 91 gestiegen. Zwar haben Städte wie Hilden (133) oder Langenfeld (108) noch bessere Zahlen vorzuweisen, doch ist Monheim, im Kreisvergleich früher das Schlusslicht, ins Mittelfeld vorgerückt. Liegt die Kennziffer über 100, ziehen Städte auch Kaufkraft von außerhalb an.

"Wir haben viele Lücken im Angebot geschlossen - das zeigt Wirkung", meint Dageroth. Als Beispiele nennt sie die Ansiedlung des Elektronikmarkts Expert-Hoffmann und das Einkaufscenter Monheimer Tor, das trotz anfänglicher Skepsis inzwischen gut angenommen werde. "Aber es ist auch klar, dass es noch viel zu tun gibt", sagt die Frau von der Wirtschaftsförderung. Auf ihrem "Wunschzettel" für weitere Ansiedlungen stehe neben Läden für Sportartikel und Herrenmode auch ein Spielzeuggeschäft.

Während die Monheimer City einen Aufschwung erlebt, gibt es in Baumberg noch einige ungelöste Probleme. Das Einkaufszentrum Holzweg und die Hauptstraße sind seit Jahren schwierige Standorte. Zumindest für letztere ist durch die Umgestaltungspläne Bewegung in Sicht. Schwieriger wird es bei Objekten in Privateigentum. Am Holzweg und auch am Ernst-Reuter-Platz gebe es noch Handlungsbedarf, räumt Dageroth ein. Vom geplanten "Bypass" zwischen Berliner Ring und Heinestraße verspricht sie sich eine Belebung der rückwärtigen Seite des Rathauscenters.

Für eine "gesunde Mischung" aus Filialisten und inhabergeführtem Einzelhandel, begleitet von Aktionen und Festen, macht sich auch der "Treffpunkt Monheim" stark. "Es ist viel Dynamik in der Stadt, und die von uns organisierten verkaufsoffenen Sonntage ziehen immer mehr Menschen an. Das ist ein nicht zu unterschätzender Werbefaktor", freut sich Willibald Lukas, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Von der Industrie und Handelskammer (IHK) gibt es ebenfalls lobende Worte. "Die Entwicklung der letzten Jahre ist außerordentlich gut", sagt Ulrich Hardt, bei der IHK für den Kreis Mettmann zuständig. Grund dafür sei neben der baulichen Veränderungen die Gewerbesteuerpolitik der Stadt: "Monheim im Aufwind erhöht die Konkurrenz zwischen den Städten. Und die belebt bekanntlich das Geschäft."

(dora)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort