Elisabeth Schafheutle "Unser Gaukler rettet den Hofstaat"

Langenfeld · Die Blinklichter-Regisseurin über das neue Stück - mit Witz und ernstem Kern.

 Elisabeth Schafheutle leitet das Nachwuchs-Ensemble.

Elisabeth Schafheutle leitet das Nachwuchs-Ensemble.

Foto: rm-

Langenfeld Dem eitlen König Prozzo und seiner herzlosen Frau, Zicklinde von Ete zu Petete, sind ihre Untertanen egal. Zum Glück schafft es der Hofnarr, durch witzige Ideen manches Unheil von Volk und Hofstaat abzuwenden. Doch eines Tages kennt die Königin keine Gnade mehr und sperrt ihn ein. Gibt es eine Möglichkeit den Narren zu befreien - und vor allem lässt sich die Macht dieses schrecklichen Königpaars einmal beenden? Wer das erfahren will, muss "Ein Königreich für Gaukler" gucken, die neue Aufführung der Blinklichter. Premiere ist am 6. Dezember. Blinklichter-Regisseurin Elisabeth Schafheutle über ein Stück mit Witz, das auch einen ernsten Kern hat.

Für welche Klassen empfehlen Sie das Stück?

Schafheutle Unsere Zielgruppe sind Grundschulkinder. Was nicht heißt, dass sich Ältere bei uns langweilen. Viele Erwachsene begleiten ja ihre Kinder zum Stück. Während der Vorstellungen höre ich auch Ältere oft lachen. Die Blinklichter selbst sind auch ein guter Gradmesser, ob es noch bei Jugendlichen ankommt. Unsere Darsteller sind zwischen 9 und 19 Jahren alt. Wenn sie den Daumen hochheben, ist davon auszugehen, dass das Stück der ganzen Familie gefällt. Ohne Alterseinschränkungen nach oben oder zur Mitte.

Wie fiel das Urteil der Darsteller für das diesjährige Stück "Ein Königreich für Gaukler" aus?

Schafheutle Bei der gemeinsamen ersten Leseprobe, die jedes Jahr am letzten Ferientag stattfindet, wurde viel gelacht. Jetzt hoffe ich, dass wir die Witze auch so in den Szenen umsetzen können.

Um was geht es denn konkret? Die Blinklichter beteiligen sich ja auch am Langenfelder Ländermotto Spanien.

SchafheuTle In Spanien darf Don Quijote nicht fehlen. Er bildet sich ein, ein Ritter zu sein, und ist blind gegen die Realität, aber er hat ein gutes Herz. In unserer heutigen Zeit erkennen auch viele Menschen nicht, was wirklich um sie herum geschieht. Sie bauen sich die Welt, so wie sie sie sehen und erleben möchten. Das ist zwar menschlich, aber diese Blindheit wird sehr gefährlich, wenn sie sich - anders als bei Don Quijote - mit Egoismus, Arroganz und Machtbestreben paart. Im Stück stehen für ein solches Verhalten König Prozzo I. und seine Gemahlin Zicklinde Ete zu Petete. Natürlich geht die Geschichte bei den Blinklichtern anders als im echten Leben gut aus. Und dank der Gaukler wird das Königspaar am Ende auch entmachtet.

Das klingt nach einem politischen Stück.

Schafheutle (lacht) Wer will, kann gerne nach Vorbildern in unserer heutigen Zeit suchen. Die Interpretation liegt beim Betrachter. Aber erst mal funktioniert das Stück ganz einfach als Geschichte für Kinder. Und die sollte möglichst lustig sein.

Auf was freuen sie sich persönlich, wenn Sie an die Aufführungen im Dezember denken?

Schafheutle Viele Zuschauer sagen, dass ein Besuch bei den Blinklichtern sehr mit Weihnachten verbunden ist und zur Adventszeit gehört wie der Tannenbaum zu Heiligabend. Solche starken Bindungen und Traditionen freuen mich sehr. Mein Höhepunkt ist am Wochenende vor der Premiere, wenn zum ersten Mal Kostüme und Bühnenbild aufeinandertreffen und erlebbar wird, was zuerst nur eine Idee war.

Premiere Mittwoch, 6.12., 16 Uhr, Stadthalle; zudem Fr., 8.12 (18 Uhr), Sa., 9.12 (15 Uhr), So., 10.12. (15 Uhr), Di., 12.12. (16 Uhr), Mi. 13.12 (16 Uhr), Do., 14.12. (16 Uhr); Karten: www.schauplatz.de

NICOLE LEMBACH STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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