Monika Fontaine "Unser Weihnachtsmarkt ist ein Eigengewächs"

Langenfeld · Rund 30 Gruppen und Vereine gestalten morgen den 22. Richrather Weihnachtsmarkt rund um St. Martin (11-20 Uhr). Monika Fontaine gehört zu den drei Cheforganisatoren.

Monika Fontaine: "Unser Weihnachtsmarkt ist ein Eigengewächs"
Foto: Steinbrücker Jürgen

Seit wann gibt es den Richrather Weihnachtsmarkt?

Fontaine Seit 1996. Er eröffnete erstmals ein Jahr nach dem ersten Turmfest. Ernst Michael Bendorf von den WFB-Werkstätten äußerte den Wunsch nach einem Weihnachtsmarkt an der Schützenhalle, worauf der damalige Pastor Stollenwerk seine kirchlichen Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Heinz Martin Patten, heute Ehrenbrudermeister der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, war der erste Organisator des Weihnachtsmarkts. Auf ihn folgten Heinz Wermeling und seit 2004 Gerd Ziskofen und ich. Günther Kalla, um St. Martin sehr aktiv, gehört seit 2015 zu unserem Organisationsteam.

Es gibt ja noch weitere Weihnachtsmärkte in Langenfeld. Was ist das Besondere an dem in Richrath?

Fontaine Wir sind bewusst nicht kommerziell ausgerichtet. Der Richrather Weihnachtsmarkt findet immer am Samstag vor dem dritten Advent statt. Aussteller und Auftretende sind Gruppierungen und Vereine aus Richrath, wie etwa der Kirchenchor, die WFB-Werkstätten, die Schützenbruderschaft, das Büchereiteam, die Feuerwehr . . .

Um wie viel Uhr geht es los?

Fontaine Geöffnet ist von 11 bis 20 Uhr. Bürgermeister Frank Schneider eröffnet den Markt offiziell nach dem Mittagsläuten um 12 Uhr. Es beteiligen sich knapp 30 Gruppierungen und Vereine, die teilweise schon von Anfang an dabei sind. Einige sind auch erst in den letzten Jahren dazu gekommen. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn eine Gruppierung ausfällt.

Was wird die Besucher erwarten?

Fontaine Wir bieten neben vielen kulinarischen Genüssen auch die Möglichkeit, Selbstgebasteltes, Gebackenes und Eingekochtes als Geschenke zu erwerben. Die Cafeteria ermöglicht das Innehalten und Ausruhen vom weihnachtlichen Treiben. Seit zwei Jahren werden die Besucher durch weihnachtliches Zitherspiel durch Baurat a. D. Hans-Otto Weber unterhalten. Unser Bühnenprogramm, das ich seit vielen Jahren mit sehr viel Freude organisiere und moderiere, geht über acht Stunden. Es bietet für Jung und Alt sehr viel Abwechslungsreiches und Besinnliches. Für die Kleinsten wird ein Karussell aufgebaut, das sich wachsenden Zuspruchs erfreut.

Wie lange sind Sie als Organisatorin dabei?

Fontaine 2003 habe ich hier angefangen. Meine damalige Aufgabe bestand darin, allen Auftretenden ein kleines Dankeschön zu überreichen. 2004 habe ich mit Gerd Ziskofen das Orgateam gestellt. Als dann kurzfristig Moderator Heinz Martin Patten ausfiel, wurde ich mit der Moderation betraut. Seitdem habe ich den Job inne - dies sehr gerne.

Wie sehen Ihre Vorbereitungen aus?

Fontaine Schon Anfang Oktober beginne ich alle am Bühnenprogramm Beteiligten zu konsultieren und deren Auftritt zu sichern. Nach den Herbstferien treffen sich alle Vertreter der Gruppierungen in der Schützenhalle zur Lagebesprechung, um auf Aktuelles hinzuweisen und das Verteilen und Aufhängen der Plakate sicherzustellen.

Und in der heißen Phase?

Fontaine Am Vorabend des Weihnachtsmarktes begrüße ich schon viele Fleißige und spätestens Samstagmorgen um 8 Uhr bin ich für die nächsten 12 bis 14 Stunden vor Ort. Dann gilt es, bei den Richrather Geschäftsleuten deren Spenden für die Auftretenden einzusammeln oder kurzfristig auftretende logistische Probleme zu klären.

Vor dem Turm von St. Martin wurde am Tag vor dem ersten Advent eine riesige Tanne aufgestellt und geschmückt. Wer ist dafür zuständig?

Fontaine Gerd Ziskofen bat schon Wochen im Voraus beim Betriebshof um einen passenden Baum. Am ersten Adventswochenende schmückten ihn dann die "Turmfalken", eine Gruppierung der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft in Richrath um Günther Kalla. Der Name "Turmfalken" geht auf das jährlich wachsende Engagement der Männer am Turm der Kirche St. Martin zurück. Ein Teil der Baumdekoration wurde gekauft, aber einiges auch durch das Familienzentrum oder die Ogata der Grundschule am Zehntenweg gebastelt.

Finden Sie immer genügend freiwillige Helfer für alle Vorbereitungen?

Fontaine Durch die jahrelange Zusammenarbeit und die große Resonanz auf unseren Weihnachtsmarkt ist das Engagement der Gruppierungen sehr groß. Ehrenamtliche findet man sonst nicht mehr so häufig wie früher. Manche scheiden aus Altersgründen aus, haben aber jahrelang aktiv mitgewirkt. Dies ist jetzt beim Pater-Schlooz-Arbeitskreis so. Schade, dass das Katholische Familienzentrum am Zehntenweg nicht mehr mit einem Stand vertreten ist. Es beteiligt sich nur noch am Bühnenprogramm. Dies sehe ich wehmütig, da bei mir alles einmal im Kindergartenalter unserer Kinder begann.

JÜRGEN STEINBRÜCKER STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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