Monheim Verband kämpft für mehr Hallenzeiten

Monheim · Seit der Offene Ganztag an den Grundschulen und der Ganztagsbetrieb an den weiterführenden Schulen eingeführt wurde, fehlen Vereinen die Hallenzeiten. Die Schließung der Anton-Schwarz-Schule sowie der geplante Abriss der Lottenschule würden eine weitere Lücke reißen.

 Karl-Heinz Göbel macht sich für die Vereine stark. Er überarbeitet gerade das Belegungskonzept für die Stadt.

Karl-Heinz Göbel macht sich für die Vereine stark. Er überarbeitet gerade das Belegungskonzept für die Stadt.

Foto: rm-

Jetzt hat der Stadtsportverband (SSV) das von der Stadt gewünschte Konzept erarbeitet, das eine Verbesserung bei der Hallenbelegung bringen soll. "Wir müssen noch kleine Änderungen einarbeiten", sagt Geschäftsführer Wulf Götsch. "Dann kann es bei der Stadt vorgelegt werden." Im nächsten Sportausschuss steht das Thema voraussichtlich auf der Tagesordnung.

Für das Konzept hat sich der Stadtsportverband Monheim zuvor das Okay seiner Mitglieder geholt. 25 Vereine sind dort angeschlossen. Die Hallennutzungszeiten sind Hauptthema. Unterm Strich werden dringend mehr Zeiten benötigt, heißt es. Der Vorsitzende Karl-Heinz Göbel wies in seinem Vorstandsbericht darauf hin, dass die Einwohnerzahl Monheims entgegen der Erwartungen gestiegen statt gesunken sei. Damit seien auch mehr Sportler zu bedienen.

Beim Bau neuer Sportstätten aber sei nur die Anlage in Baumberg-Ost im Zeitplan, kritisiert er die Stadt. Andere Vorhaben - etwa die Halle am Heinrich-Häck-Stadion - seien in der Priorität der Stadt gegenüber Kindergärten und sonstigen Einrichtungen herabgestuft worden, beklagt der Vorsitzende.

Geschäftsführer Wulf Götsch bestätigt die Tendenz, dass mehr Einwohner auch mehr Sportler in die Vereine bringen. Bei einer gleichgebliebenen Anzahl von Vereinen zählt der Verband derzeit mehr als 7300 Sportler, davon sind 2700 bei der SG Monheim, 1400 beim Baumberger Turn- und Sport-Club (BTSC) angemeldet. "Vor allen Dingen Kinder und Jugendliche kommen neu in die Vereine", sagt Götsch.

Bürgermeister Daniel Zimmermann hatte den Stadtsportverband angesichts der Klagen bei einer Versammlung dazu aufgefordert, ein Konzept zu erarbeiten, nach dem eine möglichst gerechte Verteilung der Hallenbelegungen bei Verknappung vorgenommen werden kann. "Vereine blockieren sich gegenseitig'", hatte er bei einer Versammlung vermutet. Geht es jetzt nach dem Stadtsportverband, dann werden die Hallenzeiten künftig mit folgender Priorität vergeben: die Schulen zuerst, dann die Vereine, die dem Stadtsportbund angeschlossen sind, danach Vereine, die nicht dem SSV angehören, dann die Volkshochschule, Brauchtumsvereine und Betriebssportgruppen. Bisher nicht berücksichtigt sind Cardiosportgruppen. "Das tragen wir nach", sagt Götsch. Problematisch sei vor allem, dass kleine Gruppen die einmal ergatterten Hallenzeiten nicht aufgeben. "Dafür müssen wir Lösungen finden", so Götsch, der den Einfluss des Verbands bei der Vergabe der Hallenzeiten gern stärken würde.

(RP)
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