Langenfeld Verbraucherschützer: Richtig reklamieren ist wichtig

Langenfeld · Die Langenfelder Verbraucherzentrale hatte im vergangenen Jahr 6371 Anfragen; viele betrafendie Telekommunikation.

 Mit Symbolbildern in einem Einkaufskorb weist Elisabeth Schoemakers auf die gesetzlich geregelte Gewährleistung gekaufter Waren hin.

Mit Symbolbildern in einem Einkaufskorb weist Elisabeth Schoemakers auf die gesetzlich geregelte Gewährleistung gekaufter Waren hin.

Foto: RALPH MATZERATH

Zwei Kunden, die jetzt innerhalb weniger Tage die Verbraucherzentrale (VZ) in Langenfeld aufsuchten, schilderten Beraterin Elisabeth Schoemakers dasselbe Problem. Beide hatten ein neues Mobiltelefon gekauft, bei dem nach wenigen Wochen plötzlich das Display zersprang. "Obwohl sie die Handys nicht hatten fallen lassen und das Display erkennbar nur an der Innenseite beschädigt war, weigerte sich in beiden Fällen der Händler zunächst, die Reklamationen anzunehmen." Nachdem Schoemakers den beiden Kunden die gesetzliche Gewährleistung erläutert hatte, gingen sie jeweils ein zweites Mal in das Geschäft. "Und diesmal wurden die beanstandeten Geräte entgegengenommen und an den Hersteller geschickt."

Reklamationen Wie Schoemakers im Jahresbericht für die von ihr geleitete VZ-Beratungsstelle herausstellte, zeigt sich bei Kundengesprächen immer wieder, dass viele Käufer nicht wissen, wie sie bei Beanstandungen richtig reklamieren. Wenn der Fernseher nach eineinhalb Jahren seinen Geist aufgibt oder sich die Naht der neuen Jeans öffnet, können das Fälle der gesetzlichen Gewährleistung sein. Schoemakers: "Die meisten Rechte hat der Kunde im ersten halben Jahr nach dem Kauf. Zeigt sich in diesen sechs Monaten ein Mangel, bestand dieser vermutlich schon von Anfang an. Somit ist der Verkäufer für dessen Beseitigung verantwortlich." Nach Ablauf dieses halben Jahres müsse der Käufer nachweisen, dass die Ware bereits bei der Übergabe defekt oder fehlerhaft war. Näheres unter www.vz-nrw.de/gewaehrleistung.

Telekommunikation Zu diesem Thema stellten Schoemakers zufolge in der Langenfelder VZ die oft auch aus Monheim, Hilden und dem Düsseldorfer Süden kommenden Besucher die meisten Fragen. "Immer wieder kommt Verdruss über Anbieter zum Ausdruck." Beschwerden häuften sich nach Schoemakers' Angaben wegen der Abrechnungsart sowie wegen voreiliger Vertragsabschlüsse durch Drückerkolonnen an der Haustür.

Phishing Dieses Kunstwort aus Passwort und Fishing bezeichnet Angriffe im Internet, bei denen Betrüger per E-Mail Passwörter, Kreditkartendaten oder andere vertrauliche Informationen fischen wollen. Schoemakers: "Pro Woche bekommen wir zehn bis 20 Anfragen von Leuten, die eine E-Mail mit dubiosen Geldforderungen erhalten haben, die angeblich in kürzester Zeit zu begleichen sind. Wir warnen dringend davor, bei solchen Mails angehängte zip-Dateien oder Links zu öffnen, weil dann Viren oder Trojaner installiert werden." Schoemakers empfiehlt, auf solche offensichtlich betrügerischen E-Mails nicht zu antworten und sie vor dem Löschen an die VZ unter phishing@vz-nrw.de weiterzuleiten.

Energieberatung Florian Bublies arbeitet als Energieberater bei der VZ Langenfeld. Er sieht nach eigenen Worten an vielen heimischen Gebäuden Möglichkeiten, durch eine Sanierung oder Umrüstung Energie und damit Geld einzusparen. "Auf Wunsch kommen wir in Wohnhäuser, um Heizungsanlage, Warmwasserbereitung oder den Zustand von Fenstern und Dämmung unter die Lupe zu nehmen." Demnächst will er gezielt über sommerlichen Hitzeschutz sowie die mit der Energieeinsparverordnung verbunden Pflichten informieren.

(RP)
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