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Monheim Verein will Dementen Lebensfreude schenken

Monheim · Im Redaktionsgespräch berichtet Walter Klomp über die Arbeit des Fördervereins der Einrichtungen der Bergischen Diakonie.

 Walter Klomp freut sich über die Anschaffung der Veeh-Harfe, möglich wurde dies durch den PS-Zweckertrag der Stadtsparkasse Düsseldorf.

Walter Klomp freut sich über die Anschaffung der Veeh-Harfe, möglich wurde dies durch den PS-Zweckertrag der Stadtsparkasse Düsseldorf.

Foto: Matzerath

Wenn er beobachten könne, wie an Demenz erkrankte Menschen, die ihre Umgebung gar nicht mehr wahrzunehmen scheinen, auf der Veeh-Harfe eine Melodie zupfen und plötzlich ein Leuchten des Erkennens in die Augen tritt und sich ihr Mund zum Singen öffnet, "das geht mir so unter die Haut", sagt Walter Klomp sichtlich gerührt. "Lebensfreude schenken" ist auch das Motto des Vereins der Freunde und Förderer der Senioreneinrichtungen der Bergischen Diakonie in Monheim (Kirchstraße 8 und Berliner Platz 6), dem er seit drei Jahren vorsitzt. "Das war auch die Bedingung, unter der ich damals den Posten angenommen habe, dass das gesammelte Geld ausschließlich den Bewohnern zukommt und nicht etwa für Renovierungen ausgegeben wird," sagt der 78-Jährige. Bei der Mitgliederversammlung gestern Abend berichtete er über die Anschaffungen aus den Bereichen Musik, Entspannung und Bewegung: die Veeh-Harfe etwa, ein zitherartiges Instrument, bei dem ein Blatt mit Punkten statt Noten unter die Saiten gelegt wird, so dass der Musiker weiß, an welcher Stelle er zupfen muss. Oder der Klangstuhl, auf dessen Rückenteil mehrere Saiten gespannt sind. Wenn eine Person über die Saiten streicht, übertragen sich die Schwingungen auf den im Innern des hölzernen Resonanzkörpers Sitzenden, die Klänge und Vibrationen sollen eine sehr entspannende Wirkung haben.

Der Verein macht aber auch Begegnungen mit den Therapiehunden von Beate Firneburg möglich oder begleitetes Fahrradfahren mit Wolfgang Appelbaum. "Ein eigentlich verstummter Demenzkranker sagte bei der Tour unvermittelt: Da in Nummer 7 habe ich gewohnt", so Klomp. Er sei immer wieder fasziniert mitzuerleben, wie es mit solchen Angeboten gelänge, die geistige Abschottung der Demenzkranken zumindest zeitweise zu durchbrechen. Die Vorschläge für Anschaffungen kämen meist von der Pflegedienstleitung der beiden von der Bergischen Diakonie Aprath getragenen Heime. Auf der Wunschliste für 2016 steht unter anderem eine erneute Buchung dieser Angebote und eine eigene Homepage.

Als schwierig gestalte sich nur die Mitgliederwerbung, sagt Klomp. Oft erhalte er sogar recht harsche Absagen. Er versucht, sich das damit zu erklären, dass viele Menschen das Thema Alter und Pflegebedürftigkeit nicht mit ihrer Person verbinden wollen. "Dabei beträgt der Beitrag mit 1,50 Euro monatlich gerade mal den Gegenwert von zwei Flaschen Wein." Immerhin habe er die Mitgliederzahl von 58 auf 80 steigern können. Schön findet er auch, dass sich seine Frau Ursula im Vertretungsgremium der Kirchstraße engagiert. "Es ist schön, etwas gemeinsam zu machen."

(RP)
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