Langenfeld Verkauf an Ostermann, aber: Smidt bleibt Smidt

Langenfeld · Ostermann übernimmt die Wohncenter Smidt GmbH, die fünf Filialen betreibt; unter anderem in Langenfeld.

 Lorenz Smidt zieht sich aus dem Möbeleinzelhandel zurück

Lorenz Smidt zieht sich aus dem Möbeleinzelhandel zurück

Foto: UM (Archiv)

Am Namen ändert sich nichts, auch nicht an den Standorten der fünf Filialen der Wohncenter Smidt GmbH. Und doch ändert sich hinter den Kulissen alles: Das Familienunternehmen Smidt, "eines der größten Einrichtungshäuser Deutschlands", wie die Telefon-Warteschleife verrät, wird vom Familienunternehmen Ostermann übernommen. Das gaben beide Firmen gestern bekannt.

Ab Januar gehören die 340 Mitarbeiter der Smidt-Filialen in Leverkusen, Köln, Langenfeld (Hans-Böckler-Straße) und der Landeshauptstadt Düsseldorf zu Ostermann. "Der Firmenname Smidt bzw. Sponti bleibt beibehalten", sagte Rolf Ostermann, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens auf Anfrage unserer Zeitung. "Das Smidt Wohncenter passt ideal zu den Werten, Zielen und der Strategie der Firma Ostermann und erweitert unser bisheriges Filialnetz ausgezeichnet."

Ostermann hat Geschäfte in Haan, Witten, Recklinghausen und Bottrop und 1500 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Lorenz Smidt, der für eine detailliertere Stellungnahme nicht zu erreichen war, ließ sich in der Pressemitteilung unter anderem zur Übernahme so zitieren: "Die Entscheidung zum Verkauf ist mir nicht leicht gefallen. Ich bin stolz auf die Leistungen, die die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren erbracht haben."

In der Mitteilung wird Smidt als scheidender Geschäftsführer bezeichnet. Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen.

Die Nachricht von der Übernahme traf die Stadt Leverkusen völlig überraschend: Frank Obermeier von der Wirtschaftsförderung (WFL) gab zu bedenken: "Das ist eine unternehmerische Entscheidung. Andere warten, bis ihr Unternehmen insolvent ist und die Mitarbeiter auf der Straße stehen. Gerade auf dem Möbelanbietermarkt herrscht ein harter Verdrängungswettbewerb. Es ist schade, weil ein lokaler und lokal aktiver Unternehmer in dem Wettbewerb die Segel streicht."

Erst im vergangenen Jahr hatte Smidt auf dem Wirtschaftsempfang den Unternehmerpreis bekommen. "Ich bin kein gewinnmaximierender Karrieretyp, der als oberstes Ziel die Mehrung seines Vermögens im Kopf hat", hatte Smidt gesagt und auf ein Jahr großer Umbauten zurückgeschaut: Restaurant, Spontimarkt, das Pilotprojekt Trendhopper. Auch in diesem Jahr gab's Umbauten. "Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, es wird für ein Unternehmen nicht leichter, man muss immer wieder neue Ideen haben und sich öfter hinterfragen", hatte er damals ergänzt. Dies hat er offensichtlich auch für die jetzige Entscheidung getan.

(RP)
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