Monheim Vertrag soll Flüchtlingshilfe sichern

Monheim · Der Finanzausschuss berät über eine Vertragsverlängerung mit dem Beratungscentrum und dem SKFM.

 An der Lerchenschule lernen auch Flüchtlingskinder wie Ridar, Mojdhe, David Reusch, Umair und Mohamed (v. li.).

An der Lerchenschule lernen auch Flüchtlingskinder wie Ridar, Mojdhe, David Reusch, Umair und Mohamed (v. li.).

Foto: RALPH MATZERATH

Die Monheimer Flüchtlingskinder im schulpflichtigen Alter besuchen allesamt die Schule. Fast alle Mädchen und Jungen unter sechs Jahren sind in einer Kita. Und die Vermieter heben hervor, dass das Zusammenleben von Flüchtlingen und den anderen Bewohnern in den Mietshäusern gut funktioniere. Außerdem haben fast alle Deutschkurse besucht. Dass die Integration in Monheim so reibungslos funktioniert, verdanke die Stadt der guten Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Beratungscentrums und des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM), weiß Christiane Schärfke, Fachbereichsleiterin Soziales. Deshalb sollen die Verträge schon jetzt bis Dezember 2018 verlängert werden. Sie laufen noch befristet bis Ende dieses Jahres. Die Politiker beraten darüber am Donnerstag, 2. März, ab 18 Uhr im Haupt- und Finanzausschuss. Auch wenn die Flüchtlingszahlen derzeit rückläufig sind, wäre es kurzsichtig, die Betreuung gerade jetzt zu vernachlässigen, wo die Integration auf einem so guten Weg sei, merkt Schärfke an.

Bereits 2014 hatte der Stadtrat ein entsprechendes Konzept beschlossen. Damit sollte die Willkommenskultur verbessert und schnelle Hilfe in Alltagsdingen ermöglicht werden. Außerdem sollten die neuen Bewohner in Wohnungen in der ganzen Stadt verteilt werden statt sie in Sammelunterkünften unter zu bringen. Ein wichtiges Anliegen war es auch, gezielt die Bildung der Flüchtlingskinder zu stärken. Beratungscentrum und SKFM waren für ihren Einsatz jeweils mit 1,5 Stellen ausgestattet worden. Doch schnell zeigte sich, dass dies nicht ausreichte. Deshalb wurden die Stellen bei beiden Trägern um jeweils eine halbe Stelle aufgestockt. Doch immer mehr Flüchtlinge kamen nach Monheim; Ende 2015/Anfang 2016 waren es bereits fast 700 Menschen. Deshalb sind jetzt - befristet bis zum Jahresende - bei beiden Trägern jeweils 6,5 Stellen für die Flüchtlingsbetreuung eingerichtet.

Die Vereine teilen sich die Aufgaben: So ist das Team im Beratungscentrum unter anderem für die Beratung und Betreuung Alleinreisender und Ehepaare ohne Kinder zuständig. Die Mitarbeiter helfen bei der beruflichen Qualifikation oder dabei, einen Job zu finden. Sie bieten außerdem ein Frauencafé an der Bregenzer Straße, Partys im Sojus sowie eine Fahrradwerkstatt an. In der Werkstatt sollen die Asylsuchenden gemeinsam mit Menschen, die Sozialstunden ableisten, als Hilfe zur Selbsthilfe auch anderen Geflüchteten bei der Reparatur helfen. Ziel ist es nicht nur, die Flüchtlinge mobiler zu machen, sondern auch, die Kommunikation und Interaktion während der Reparatur zu fördern, so Johannes Anderski vom SKFM.

Der SKFM kümmert sich um geflüchtete Familien und Alleinerziehende mit Kindern. Die Mitarbeiter fördern die Bildung bei Kindern und Jugendlichen. Es gibt eine Hausaufgabenbetreuung, Sportangebote und die Sprach-Bar. "Die Sprache ist das A und O. Man muss sich verständigen können", sagte Rudolf Lohrum, stellvertretender Vorsitzender des SKFM, bei der Eröffnung der Baumberger Sprachbar im Oktober 2016. Dort treffen sich Flüchtlinge und Ehrenamtliche. Sie tauschen sich aus, lernen die andere Sprache kennen und kommen sich beim Spielen näher.

Beide Einrichtungen besuchen alle betreuten Flüchtlinge ein bis zweimal im Monat, um in Kontakt zu bleiben. Dadurch sei sichergestellt, dass jeder die Unterstützung erhalte, die er braucht, um sich einzugewöhnen und Fuß zu fassen, informiert Christiane Schärfke.

(pc)
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