Langenfeld/Monheim Viele Firmen zufrieden mit Zahlungsmoral

Langenfeld/Monheim · Die heimischen mittelständischen Unternehmen sind mit der Zahlungsmoral ihrer Kunden durchweg zufrieden. Zwar zahlen nicht alle pünktlich, doch innerhalb von 30 Tagen haben vier von fünf Firmen ihr Geld auf dem Konto. "Binnen 60 Tagen sind es 97,3 Prozent", sagt Andreas Koch, Geschäftsführer von Crefo-Factoring Rhein-Wupper.

Das Tochterunternehmen der Creditreform KG hatte jetzt 350 Unternehmen aus Langenfeld, Monheim und neun weiteren Städten Städten in der Region um Solingen, Remscheid und Leverkusen nach der Zahlungsmoral der Kunden, Forderungsausfällen, der Finanzierung und der Eigenkapitalausstattung befragt. Angesichts der weiter gut laufenden Konjunktur mit guter Auftragslage und stabilen beziehungsweise wachsenden Umsätzen vergeben die Mittelständler die Note 2,4 für die Zahlungsmoral ihrer Kunden. "Auch die öffentlichen Auftraggeber zahlen ordentlich", sagt Koch. Immerhin knapp 80 Prozent der mittelständischen Firmen haben ihr Geld nach 30 Tagen, wenn sie für die öffentliche Hand einen Auftrag erledigt haben. Allerdings blieben 2015 dennoch mehr Rechnungen unbezahlt als noch im Jahr zuvor. Jeder zehnte Betrieb beklagt Ausfälle, die mehr als ein Prozent ihres Umsatzes betragen.

Auch in Bezug auf solche Forderungsausfälle profitieren laut Crefo-Mitarbeiter Kurt Ludwigs die Unternehmen von der insgesamt guten Konjunkturlage. Sechs von zehn Mittelständlern haben lediglich Forderungsverluste von bis zu 0,1 Prozent. Bis ein Prozent sind es bei 27,5 Prozent, über ein Prozent bei 10,6 Prozent. Letzterer Wert übertrifft den Bundesdurchschnitt (7,5 Prozent). "Viele Forderungsverluste wären aber bei einer rechtzeitigen Bonitätsprüfung der Kunden zu vermeiden gewesen", meint Koch. Denn die weitaus meisten Insolvenzen kündigten sich durch eine verschlechterte Bonität an.

Gut 63 Prozent der Mittelständler haben mehrere Hausbanken. Und zwei Drittel der Firmen nehmen zurzeit auch Kredite in Anspruch. "Leicht bis sehr leicht" finden es 81 Prozent der Mittelständler, über Banken und Sparkassen derzeit Geld zu bekommen. Lediglich 3,2 Prozent der Befragten gab an, dass es "sehr schwierig" sei, Kredite zu bekommen. Mit geliehenem Geld finanzieren die Unternehmen nach Angaben von Ludwigs Investitionen überwiegend in Maschinen, Fahrzeuge oder auch Grundstücke und Baukosten.

Es gibt aber auch Mittelständler, die keine Kredite brauchen, weil sie über eine sehr solide Eigenkapitaldecke verfügen, um Investitionen zu bezahlen. "Insgesamt ist die Eigenkapitalausstattung in der Region aber wieder spärlicher geworden", sagt Koch. Der Eigenkapitalanteil an der Bilanzsumme liegt zwar bei 31,7 Prozent der befragten Firmen über 30 Prozent. Ein Jahr zuvor lag der Wert indes bei 48,3 Prozent.

(uwv/mei)
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