Langenfeld Von Frau Langohr, Herrn Hase und anderen Leuten

Noch nie auf Ostern angesprochen wurde Christian Hase - trotz seines eindeutigen Nachnamens. "Ich muss oft klarmachen, dass mein Name nur mit einem A geschrieben wird", sagt der Erkrather. Woher sein Nachname kommt, interessierte ihn als Kind. Die Eltern vermuteten einen französischen Ursprung, er könnte sich von Hugenotten abgeleitet haben. Genau wisse er es aber nicht, sagt Hase.

Ganz andere Erfahrungen hat Ursula Langohr gemacht. "Die meisten Leute lachen, wenn sie meinen Namen zum ersten Mal hören, und denken natürlich an Ostern." Daher hat Langohr auch eine stattliche Sammlung von Deko-Hasen, die sie geschenkt bekommen hat. Die Erkratherin erinnert sich noch gut an eine Episode, als sie frisch verheiratet war. Da wollte sie der Postbote mit dem Hinweis trösten: "Machen Sie sich nichts daraus, Sie heiraten ja bestimmt bald." Langohr lacht. Vor ihrer Heirat hieß sie Schäuble.

Gleich zwei einprägsame Nachnamen hatte Tina Hahn bereits: Vor ihrer Heirat hieß sie "Hirsch". Kleine Witzchen mit ihrem Nachnamen ist sie daher schon lange gewohnt. Trotzdem muss die Obschwarzbacherin ihren Namen manchmal buchstabieren. "Wie der Hahn auf dem Mist oder auf der Kirchturmspitze", sagt sie dann. Damit bei Passanten erst gar kein Zweifel aufkommt, hat Tina Hahn ein außergewöhnliches Erkennungszeichen an ihrem Haus angebracht. Es ist ein Hahn aus Metall, den ihr Sohn, ein Kunstschmied, für seine Eltern geschmiedet hat. Früher war es ein Türgriff, heute ziert der Hahn die Wand. Dennoch versteht nicht jeder die Anspielung. "Sie haben ja gar kein Türschild", sagen manche.

Verwirrt war Hahn, als sie einmal ein Wahlhelfer auf ihren Namen ansprach: "Das ist aber falsch, hat er gesagt und dabei ganz ernst geschaut", erzählt sie. "Sie sind doch eine Henne." Hahn lacht. Als ihre Enkel noch klein waren, legte sie Ostereier im Garten aus. Das sei auch das einzige, was sie entfernt mit einer Henne gemeinsam hat.

(vpa/au)
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