Unser Senf Zum Wochenende Warum Bezirksvertretungen?

Langenfeld · Da ist Gerold Wenzens, Sprecher der Bürgergemeinschaft Langenfeld (BGL) doch auf großes Unverständnis gestoßen. Er forderte im Haupt- und Finanzausschuss mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung. Das ist ja im Prinzip nicht schlecht. Allerdings wollte er dafür Bezirksvertretungen einrichten.

Damit soll eine neue, bürgernahe Beratungsebene für politische Themen in den Ortsteilen eingezogen werden. In Langenfeld gibt es sechs. Das war nun auch Politikern zu viel, die sich ebenfalls Transparenz auf die Fahne schreiben. Dr. Günter Herweg etwa von den Grünen. Er umschrieb den Antrag noch freundlich als "ungewöhnlich."

Die Stadt Langenfeld zählt etwa 59.000 Einwohner. Es gibt 15 Ausschüsse einschließlich des Rates, die mehr oder weniger häufig zusammenkommen, darunter so wenig prominente wie der Unterausschuss Spielplätze, der Krankenhausausschuss oder der Wahlprüfungsausschuss. Diese Gremien wollen besetzt sein. Kämen jetzt noch sechs weitere hinzu, die ebenfalls je um die 20 Mitglieder benötigten, wäre die politische Landschaft wohl personell überfordert.

Blickt man über den Zaun, so hat die benachbarte Landeshauptstadt Düsseldorf zehn solcher Bezirksvertretungen. Die Nummer 9 (rund um Benrath) vertritt allein 92.568 Bürger. Die kleinste (Nummer 10) ist für 25.000 Menschen in Garath und Hellerhof da. In Leverkusen mit knapp 160.000 Einwohnern gibt es drei Bezirksvertretungen. Diese kümmern sich im Schnitt um so viele Bürger wie Langenfeld Einwohner zählt. Ein überzogenes Ansinnen also.

Zumal Langenfeld über Netzwerke verfügt (Quartiersarbeit), in denen Dinge vor Ort besprochen werden.

(RP)
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