Langenfeld Wenn der Burghof rockt

Langenfeld · 400 Fans genießen die beiden Bands "One's missing" und "Still at the Basement" in Haus Graven.

 Die Band "One's missing" mit Sängerin Bianca Muzyczka spielte Songs von Nena, Pur und Helene Fischer. Die rund 400 Zuschauer waren begeistert.

Die Band "One's missing" mit Sängerin Bianca Muzyczka spielte Songs von Nena, Pur und Helene Fischer. Die rund 400 Zuschauer waren begeistert.

Foto: Olaf Staschik

Wer still stand, fror. Langsam, aber stetig zog die Kälte bei 5, vielleicht 6 Grad Außentemperatur über die Füße in den Körper. Das Gegenmittel in der Wasserburg Graven war klar: Mithüpfen und mitsingen vertrieb alles Frösteln. Wer es härter brauchte, orderte eine Gulaschsuppe. "Rock in der Burg" lockte deutlich mehr Gäste als zur Premiere im vergangenen Jahr.

Damals waren es 300, jetzt mehr als 400 Zuhörer, die sich in der vom Fast-Vollmond beschienenen Kulisse einfanden. Die beiden Gruppen "One's missing" und "Still at the Basement" gaben mehr als drei Stunden lang ihr Bestes - viel Musik und ein toller letzter Aprilabend für eine Eintrittskarte, die im Vorverkauf nur vier Euro gekostet hatte.

Einer stand die ganze Zeit über auf der Bühne: der Gitarrist Tim Klebig. Ursprünglich legte er den Klangteppich für die aus der Musikschule Langenfeld entwachsene Coverband "One's missing", die am Donnerstagabend als Erste auftraten. "Aber ich kenne die Jungs von Still at the Basement gut - und denen ist im vergangenen Jahr der Gitarrist abhandengekommen", sagte Tim in der Umbaupause der RP. So wurde "Rock in der Bürg" für ihn zur Doppelschicht. Erst fügte er sich gut in das Popmusik-orientierte Programm von One's missing ein, dann rockte er mit Still at the Basement das alte Gravener Gemäuer. "Man muss sich in eine Gruppe einfinden. Beide Auftritte machen mir viel Spaß. Im zweiten Gig habe ich mehr Soli, kann improvisieren - das ist ein wenig näher an meiner persönlichen Lieblingsmusik", sagte Tim Klebig. "One's missing" mit Sängerin Bianca Muzyczka an der Spitze erfüllte ihren Part als Auftakt und Eisbrecher in herausragender Weise. Mit Nena, Pur, aber auch dem Fußball-Weltmeistersong "Auf uns" und Helene Fischers atemloser Nacht lockerte die vor gut zehn Jahren gegründete Truppe die Tanzmuskulatur der Zuhörer. Dabei spielt diese Band die Hits der anderen nicht einfach nur nach, sondern gibt ihnen sehr geschickt eine eigene Note. So klang selbst der Gassenhauer von Frau Fischer deutlich rockiger als sie ihn jemals präsentieren würde. Dafür gab es einen Extraapplaus. "Im Burghof spielen zu können - das bedeutet schon eine ganz besondere Atmosphäre", sagte Sven Hoppe, der bei One's missing die Tasten des Keyboards drückt.

Mit einem deutlich rockigeren Programm kamen dann nach nur zehn Minuten Umbaupause Still at the Basement auf die Bühne. "Wir spielen bei Rock in der Burg eine Mischung aus eigenen Stücken und den Klassikern des Rock", beschrieb Sänger und Gitarrist Christopher Meybom das Repertoire der Gruppe. Weil gut vorgeglüht, ließ sich das Publikum nicht lange bitten und tanzte den Mai-Vorabend. Mit Rücksicht auf die Nachbarn der Wasserburg war lange vor Mitternacht Schluss. "Leider", sagte das überaus zufriedene Publikum.

(dne)
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