Zugabe Unser Senf Zum Wochenende Wenn fremde Konflikte in die Kleinstadt schwappen

Langenfeld · Etwa 44.000 Menschen leben in Monheim. 13 Prozent haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Sie verteilen sich auf auf 104 Nationen, wobei die türkische den größten Anteil ausmacht. Integration wird deshalb groß geschrieben. Doch jetzt hat sich ein konfliktträchtiger Verdacht in das kleinstädtische Gemeinwesen gebohrt. Ein Spitzel, der anderthalb Jahre beim Freitagsgebet in der Ditib-Moschee an der Niederstraße gepredigt hat, wurde in die Türkei zurückberufen, weil er seine "Verantwortung überschritten hat". Das schreibt die türkische Religionsbehörde Diyanet in Ankara, die Imame ausbildet und entsendet und die dem türkischen Präsidenten Erdogan untersteht.

Seit dem Putschversuch in der Türkei ist dort der Gegner ausgemacht. Die Gülen-Bewegung. Der Konflikt hat in der Türkei bereits viele Opfer gefordert. Hier ist er auch angekommen. Dass ein Spitzel ins beschauliche Monheim eingedrungen ist, schockiert viele. Die gilt es nun, umfassend zu informieren. Und zwar alle. Wer sich als Bürgermeister schützend vor eine Gruppe stellt, muss auch die anderen im Auge haben, auch die kritischen. Sonst ist der Frieden inder beschaulichen Stadt möglicherweise bald nachhaltig gestört.

(RP)
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