Monheim Wo auch Erwachsene auf dem Gehweg radeln

Monheim · Neue Regeln machen es Familien leichter - und auch der Radbeauftragten in Monheim, die Menschen aufs Rad bringen will.

 Seit Jahresbeginne ist es Eltern erlaubt, ihre Kinder (bis acht Jahre) auf dem Radweg zu begleiten.

Seit Jahresbeginne ist es Eltern erlaubt, ihre Kinder (bis acht Jahre) auf dem Radweg zu begleiten.

Foto: Ralph matzerath

Rosige Zeiten für Radler - nicht nur in Monheim. Wenngleich die Stadt am Rhein zurzeit die einzige Gemeinde im Kreis mit einer Radverkehrsbeauftragten ist. Die Bauingenieurin Stephanie Augustyniok informiert jetzt über neue Reglungen für Räder und E-Bikes. Immerhin treten im flachen Monheim von 43 000 Einwohnern zehn Prozent regelmäßig in die Pedale statt aufs Gaspedal. Und es sollen mehr werden.

 Engagieren sich seit vielen Jahren für ihre Stadt: Ingrid Schoebel und Helmut Hermanns.

Engagieren sich seit vielen Jahren für ihre Stadt: Ingrid Schoebel und Helmut Hermanns.

Foto: Ralph Matzerath

Vor allem für Eltern und Kinder gibt es Regeln, die ihnen die Strampeltour erleichtern. "Hätten Sie das gewusst? Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen mit Fahrrädern Gehwege benutzen. Und in diesem Fall darf das übrigens auch die Begleitperson", sagt Augustyniok. "Das soll die Sicherheit der Kleinen erhöhen und die Ausübung der Aufsichtspflicht erleichtern."

Ist ein separater Radweg neben der Fahrbahn vorhanden, dürfen Kinder ab dem vollendeten achten Lebensjahr nun auch diesen Radweg nutzen. Bisher mussten sie auf dem Gehweg fahren, und zwar in Begleitung, klärt sie auf. Bei Kindern über acht Jahren, die bereits auf der Fahrbahn unterwegs sein dürfen, ist eine solche Begleitung nicht mehr nötig.

Wer auf dem Gehweg mit dem Nachwuchs unterwegs ist, darf natürlich nicht wie ein Rennfahrer in die Pedale treten. Fußgänger sollen nicht gefährdet oder behindert werden. Vor dem Überqueren einer Fahrbahn müssen Eltern und Kinder absteigen.

In Tempo-30-Zonen, wie es sie fast flächendeckend in den Monheimer Siedlungsgebieten gibt, herrscht auf der Straße Mischverkehr. Dort müssen Autofahrer und E-Biker Rücksicht auf die Schwächeren, die Radler jedes Alters, nehmen. Unfallschwerpunkte für Fahrräder gibt es laut Augustyniok in Monheim nicht. Vor allem einheitliche Regeln an Kreisverkehren sollen die Sicherheit für Drahteselnutzer noch weiter erhöhen. Innerorts: ein Streifen auf der Fahrbahn, außerorts: bevorrechtigte Führung auf kreisumlaufenden Radwegen, wie es am Kreisverkehr Baumberger Chaussee/Knipprather Straße schon der Fall ist. Dort haben Radler ihre eigene Furt.

Ein großes Projekt im Radverkehrsplan ist der Radschnellweg Neuss, Düsseldorf, Langenfeld, Monheim. Da dort Fahrgeschwindigkeiten von 25 bis 30 Stundenkilometer möglich sein sollen, müssen Rad- und Gehweg streng getrennt sein. Mindestens drei Meter müssen die Radwege breit sein, wenn sie nur in eine Richtung befahren werden, sonst vier. An der Baumberger Chaussee entsteht beispielsweise ein solcher Radschnellweg.

Übrigens für die Radfahrer wird es in diesem Jahr noch fünf Aufpumpstationen geben. Für E-Biker gibt es bereits zwei Stellen, an denen sie ihr Gefährt aufladen können: am Restaurant Vater Rhein und an der Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung an der Rheinpromenade.

Apropos E-Bikes: Sie sind inzwischen verkehrsrechtlich Mofas gleichgestellt. Innerhalb geschlossener Ortschaften müssen sie die normale Fahrbahn nutzen. Außerhalb darf man mit Mofas und E-Bikes auch auf den Radwegen fahren, klärt Augustyniok auf.

(RP)
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