Langenfeld Wo Kinder lernen, sich zu verteidigen

Langenfeld · Henrike und Charlotte Kies, Louisa Ebker und David Calgan. So heißen die Langenfelder Kinder, die gerade in der Langenfelder Wing-Tsjun-Akademie ihre Prüfung im "BDS Kung Fu" abgelegt haben und dafür einen schwarzen Gurt bekamen.

"BDS" steht für Boehlig Defense Systems nach Wing-Tsjun-Großmeister Thommy Luke Böhlig. Er entwickelte das Programm auf Basis der Chinesischen Kampfkunst Wing Tsjun und unterrichtet seit mittlerweile zwölf Jahren und in 15 Ländern. Böhlig, der selbst Langenfelder ist, macht seit 26 Jahren Wing Tsjun. 65 Schulen betreut Thommy Luke Böhlig heute. Außerdem trainiert er eine brasilianische Polizei-Spezialeinheit und referiert an der Polizeiakademie von Colombo in Sri Lanka - und der Langenfelder steht in einer Stammbaumlinie mit Actionfilm-Legende Bruce Lee, so erzählt man es in der Szene. Der Lehrer seines Lehrers Leung Ting lernte mit Bruce Lee bei dessen Meister Yip Man in Hong Kong.

Wing Tsjun ist für Direktheit und Konsequenz im Nahkampf bekannt, heißt es - oder anders ausgedrückt: durchaus brutal. Es gehe darum, einen körperlich überlegenen Angreifer innerhalb von Sekunden kampfunfähig zu machen. Das ist nach Böhligs Meinung "kein geeignetes Programm für Kinder". Bei seinem Kindertraining gehe es daher hauptsächlich darum, dass die Kinder lernen, sich verhältnismäßig und mit moderaten Techniken zu wehren.

Spaß sollen die Kung-Fu-Schüler haben, sie sollen sich auspowern und spielerisch an die Thematik "Umgang mit Gewalt" heran geführt werden. Außerdem: durch Rollenspiele Selbstbewusstsein aufbauen und abschätzen lernen, wann eine Situation als gefährlich einzuschätzen ist. Während ihrer Gürtelprüfungen müssten die Kids dann zum Beispiel einen Parcours durch den Freizeitpark Gut Langfort absolvieren. "Wir haben Mitarbeiter auf diesem Parcours verteilt, die den Kindern unbekannt sind, und die sie mit unterschiedlicher Intensität belästigen", sagt Kindertrainer Thomas Simon. Das könne von der Frage nach der Uhrzeit bis zum Greifen des Kindes und dem Versuch es wegzutragen gehen.

Eltern sind bei der Prüfung dabei, außerdem sagt Simon, er lege Wert darauf, dass "kein Kind unvorbereitet in eine solche Simulation geht". So erhielten Kinder besonderes Lob, wenn sie es schafften, den Aggressor durch Blicke, Worte oder Körperhaltung abzuschrecken. Aber auch die konsequente körperliche Verteidigung bei einem Übergriff sei Teil des Prüfungsprogramms.

www.selbstverteidigung- langenfeld.de

(bine)
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