Monheim Wo Monheim Drehort für Krimis ist

Monheim · "Die Camper" wurden am Rhein gedreht. In den Info-Studios entstanden Shows wie "Gusto" oder "Mann-O-Mann".

Ein Erpresser fordert 200 000 Mark vom Bierproduzenten Hans-Georg Belcher. Sonst werde er Gift in den Braukessel schütten, droht der Unbekannte. "Trittbrettfahrer", der zwölfte Fall des Kölner Tatort-Ermittlerteams Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär), wurde 1999 in der Monheimer Brauerei gedreht und im Juli 2000 in der ARD ausgestrahlt. Inzwischen ein Streifen mit historischem Wert: Die Brauerei hat ihren Betrieb eingestellt. Sie wurde 2011 abgerissen, und auf dem Gelände entstehen jetzt energieeffiziente Häuser und Wohnungen.

Monheim war und ist beliebter Drehort. Erst vor wenigen Wochen diente die Marienburg als Kulisse für die Krimiserie "Koslowski & Haverkamp". Die Ausstrahlung im WDR ist für 2014 geplant. Und selbst Krimi-Ikone Götz George kam für "Schimanski hart am Limit" an den Ernst-Reuter-Platz. Im April 1997 drehte das Fernsehen dort Nacht-Szenen für den Streifen, erinnert sich Stadtarchivar Michael Hohmeier.

13 Staffeln der RTL-Comedyserie "Die Camper" wurden auf dem Campingplatz Gut Oedstein gedreht. Von 1997 bis 2006 ließen immer freitags zwei Familien auf dem Campingplatz alltägliche Situationen im Chaos enden. Hauptdarsteller waren René Heinersdorff und Willi Thomczyk. Nachdem der Platz zur Hochwasserzone erklärt wurde, ging die Produktion nach Odenthal.

Die Episoden der Vorabend-Krimiserie "Heiter bis tödlich: Henker & Richter" wurden von November 2011 bis März 2012 in der ARD ausgestrahlt. Sie entstanden hauptsächlich in Monheim. Die Geschichte um die ehrgeizige Staatsanwältin Henker spielte im fiktiven Ort Büdringhausen im Münsterland. Die Kameraleute drehten unter anderem in der Gaststätte Spielmann und im benachbarten Café Gänseliesel , sagt der Archivar.

Für die ARD-Serie "Lindenstraße" wurde im März 2005 eine Szene im Brautmodencenter Schmidt an der Monheimer Straße gedreht. Aufnahmen für den Kinofilm "Die wilden Hühner auf Klassenfahrt" fanden am Urdenbacher Weg statt. Die Bavaria (Köln) rückte damals mit einem Tieflader an, auf dem ein alter Reisebus stand, entnimmt Hohmeier der Chronik: "Die Rolle der Busfahrerin spielt Veronica Ferres." Ein Jahr später wurde der Urdenbacher Weg abermals zur Kulisse für einen Kinofilm. Die Klappe fiel für "Satte Farben für Schwarz" mit Senta Berger und Bruno Ganz. Nutzten die Kamerateams gerne die Altstadt oder den Rhein für Außenaufnahmen, werden in den Baumberger Info-Studios an der Robert-Bosch-Straße 3 seit über 30 Jahren Shows und TV-Produktionen aufgezeichnet. Die letzte große Arbeit war 2005 bis 2010 die Kochshow "Gusto".

Seit rund drei Jahren sei es insgesamt etwas ruhiger geworden, sagt eine Mitarbeiterin. Generell werde weniger gedreht. Das war in den 1990er Jahren noch anders. In: "Wie bitte?" griff Geert Müller-Gerbes von 1992 bis 1999 in seiner RTL-VerbraucherShow Fälle aus dem Alltag der Zuschauer auf. Und die Spielshow "Mann-O-Mann" mit Peer Augustinski begeisterte von 1992 bis 1995 die weiblichen Zuschauer bei SAT 1. 1997 begannen die Dreharbeiten für den Psychothriller "Der Groupier". Unter der Regie von Margarethe von Trotta startete 1999 die Verfilmung der "Jahrestage" von Uwe Johnson. Anfang der 1980er zeichnete der SWR in den Studios das Magazin "Pro und Contra" auf, erinnert sich Hohmeier.

(RP)
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