Langenfeld Wo Schüler löschen lernen: SOS an der Erich-Kästner-Schule

Langenfeld · Freiwillige Feuerwehr und Malteser erklären Grundschülern das richtige Verhalten im Notfall.

 Torsten Maslow (mitte) zeigt den Kindern, wie sie mit dem Schlauch umgehen. Die "Löscharbeiten" haben ihnen viel Spaß gemacht.

Torsten Maslow (mitte) zeigt den Kindern, wie sie mit dem Schlauch umgehen. Die "Löscharbeiten" haben ihnen viel Spaß gemacht.

Foto: RALPH MATZERATH

Es klingelt zur Pause. Kinder stürmen aus der Schule. Ihre Arme sind verbunden. Verletzt ist aber niemand. Die Aktion ist Teil der Projektwoche. Auf dem Hof der Erich-Kästner-Schule (EKS) steht ein Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr, vor der Schule ein Fahrzeug der Malteser. Die Schüler lernten in verschiedenen Gruppen etwas über Erste Hilfe, Müllentsorgung, Mobbing, gesunde Ernährung und allen voran die Aufgaben der Feuerwehr.

Während die übrigen Schüler alle Stationen durchlaufen, steht für die vierte Klasse eine Woche lang "Feuerwehr" auf dem Stundenplan. Ehrenamtlichen Mitarbeitern der Freiwilligen Feuerwehr beantworten viele Fragen und experimentieren mit den Kindern. "Also wir haben versucht, Steine anzuzünden", erzählt Emma (10), "aber das hat nicht geklappt." Die Ehrenamtlichen Torsten Marlow, Sacha Lelter, Holger Haritz und Gordon Bär klären die Kinder über Brandsicherheit und die Arbeit der Feuerwehr auf. "Heute haben viele Kinder zu Hause gar keinen Kontakt mehr mit Feuer, selbst Teelichter sind häufig elektrisch. Umso wichtiger ist es, das richtige Verhalten im Brandfall zu vermitteln", erklärt Haritz. "Sie wissen jetzt, was sie tun und haben weniger Angst vor Notfällen", meint auch Gordon Bär.

Die Kinder sind begeistert. Mit dem Feuerwehrschlauch dürfen sie Wasser über den Schulhof spritzen. Das hat ihnen am meisten Spaß gemacht, erzählen Jonas (11), Nicole (10) und Jan-Niklas (10). "Es ist ein Beruf mit dem man Menschen helfen kann", sagt Nicole. "Wir wissen jetzt, was wir machen, wenn es brennt", erzählt Jan-Niklas. Jonas ist schon bei der Jugendfeuerwehr, für ihn steht fest: Er wird als Erwachsener der Freiwilligen Feuerwehr beitreten. "Weil es nicht so viele Berufsfeuerwehrmänner gibt."

Mitarbeiter der Malteser haben Schülern der ersten drei Jahrgänge beigebracht, wie sie eine Herzrhythmusmassage durchführen, jemanden in die stabile Seitenlage bringen und Druckverbände anlegen. Schulleiterin Liane Neuhaus: "Für die Schüler ist es toll, externen Fachleuten zuzuhören. Das ist etwas anderes, als wenn Lehrer sich Wissen anlesen."

(RP)
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