Langenfeld/Monheim Zahl der Einbrüche sinkt um 20 Prozent

Langenfeld/Monheim · Landrat Thomas Hendele und leitende Polizeibeamte stellten die Kriminalitätsstatistik für den Kreis Mettmann vor.

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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Die abscheuliche Vergewaltigung vom 31. Mai 2014 ragt aus den Langenfelder Straftaten des vergangenen Jahres heraus. In der Nähe des S-Bahnhofs Berghausen waren frühmorgens drei Männer an der Treppe zum Parkplatz über eine junge Frau hergefallen, die gerade mit der S-Bahn angekommen war und zu ihrem Auto gehen wollte.

Der von ihr als "Babygesicht" beschriebene Vergewaltiger ist etwa 20 bis 23 Jahre alt, 1,90 Meter groß und korpulent, hat auffällig dicke Waden und sprach gebrochen Deutsch mit osteuropäischem Akzent. Vermutlich hat er auch am 29. September in Hilden eine junge Frau vergewaltigt.

Gesamttrend Zwei Menschen wurden 2014 im Kreisgebiet umgebracht; in Mettmann und Ratingen. Insgesamt sei die Kriminalität indes zurückgegangen, sagte Landrat Thomas Hendele gestern bei der Vorlage der Polizeistatistik 2014. "Wir leben in einem sehr sehr sicheren Kreis." Fast jeden Tag wurde irgendwo eingebrochen. Das Muster: Eingeschlagene Terrassentüren, aufgebrochene Fenster. "Wir sind von reisenden Tätergruppen regelrecht überschwemmt worden", sagt Kriminaldirektor Johannes Hermanns. Die Zahlen werden sich aller Voraussicht nach erst in der nächsten Statistik niederschlagen. 2014 gab es bei Einbrüchen einen deutlichen Rückgang. Die Details:

Einbrüche Registriert hat die Polizei in den zehn Städten 1279 Einbrüche. Im Jahr 2013 waren es noch 1586. Den Wert der insgesamt entwendeten Gegenstände schätzt die Polizei auf rund 3,55 Millionen Euro, was einem durchschnittlichen Schaden von mehr als 5000 Euro pro Haushalt entspricht. 195 Tatverdächtige konnten von der Polizei ermittelt werden. Von diesen Verdächtigen sind rund 80 Prozent schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Nur 80 der 195 Tatverdächtigen hatten auch ihren Wohnsitz im Kreis Mettmann, der Rest reiste aus anderen Städten oder aus dem Ausland an. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 54,4 Prozent. In 598 Fällen blieb es allerdings beim versuchten Einbruch. "Die Bürger sichern ihre Türen und Fenster immer aufwendiger, die Aufklärungsarbeit der Polizei zeigt Erfolg", sagt Hendele. Mit großem Abstand die meisten Einbrüche gab es in Ratingen (270), gefolgt von Langenfeld (186). 114 Einbrüche gab es in Monheim.

Strategie Ein in den vergangenen Wochen immer wieder hoch gehandelten Computerprogramm, mit dem sich angeblich Einbrüche in bestimmtem Gebieten vorhersagen lassen, betrachte die Mettmanner Polizei mit großer Skepsis. "Der Hersteller will das Programm verkaufen und preist es entsprechend an", sagt Hermanns. In der Kreispolizeibehörde setzte man auf klassische Ermittlungsarbeit und Kontrolle.

Straftaten insgesamt Im Jahr 2014 wurden insgesamt 33 465 Straftaten registriert; 4399 davon entfallen auf Langenfeld, 3356 auf Monheim. Die Aufklärungsquote auf Kreisebene ist gegenüber 2013 um 1,9 Prozent auf jetzt 53 Prozent gestiegen. Den größten Anteil machte die Rubrik Diebstahl mit rund 13 549 Fällen (Langenfeld: 1920; Monheim: 1430) aus. An zweiter Stelle stehen die so genannten Vermögens- und Fälschungsdelikte mit 6176 Taten (Langenfeld: 701; Monheim: 437). Rauschgift spielte in 1535 Fällen (Langenfeld: 215; Monheim: eine Rolle.

Gewalt und Straßenkriminalität Hier gab es einen Anstieg von 1,9 Prozent auf 8535 Fälle (Langenfeld: 1318; Monheim: 878). In einem Zehn-Jahres-Zeitraum betrachtet liegen die Zahlen immer noch 13,1 Prozent unter dem Mittelwert. Zur Straßenkriminalität gehören etwa Pöbeleien, Schlägereien, Sachbeschädigung und Bedrohungen. Fast 25 Prozent der Täter standen unter Alkoholeinfluss. Die größte Gruppe von Straftaten (1279) fällt in den Bereich Sachbeschädigung an Autos. In Langenfeld gab es 85 gefährliche und schwere Körperverletzungen sowie 20 Raubdelikte, in Monheim lagen diese Zahlen bei 97 (Körperverletzung) beziehungsweise 19 (Raub). Fünf Vergewaltigungen wurden in Langenfeld angezeigt, zwei in Monheim. Für den Kreis verzeichnet die Statistik 631 Fälle häuslicher Gewalt.

Nichtdeutsche Tatverdächtige Nach der Statistik für 2014 gab es 3231 nichtdeutsche Tatverdächtige; 8,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

(RP)
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