Monheim Zentrum Sojus 7 wird zur Kunsthalle

Monheim · 15 Künstler zeigen ab heute Schmuck, Fotografie und Stoffdesign. Erstmals ist ein Tattoo-Studio dabei.

 Fotograf Hans-Jörg Figge aus Düsseldorf lässt aus alltäglichen Motiven durch Spiegelung oder Vervielfältigung etwas völlig Neues entstehen. Der 64-Jährige stellt schon seit einigen Jahren im Sojus aus.

Fotograf Hans-Jörg Figge aus Düsseldorf lässt aus alltäglichen Motiven durch Spiegelung oder Vervielfältigung etwas völlig Neues entstehen. Der 64-Jährige stellt schon seit einigen Jahren im Sojus aus.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Düsseldorfer Fotograf Hans-Jörg Figge und die Schmuckdesignerin Angelika Hofer waren gestern mit bei den ersten Künstlern, die ihre Exponate für die MonArt auspackten und aufhängten. Die Ausstellung wird heute um 15 Uhr im Sojus an der Kapellenstraße 38 eröffnet. Zeigt der 64-Jährige beispielsweise Ausschnitte aus Fotos, die durch Vervielfältigungen und Spiegelungen spannende, neue Symmetrien erhalten, kombiniert Hofer aus Steinen und Silberschmuck facettenreiche Ketten. Jede für sich ist ein Unikat. Überraschend für den Betrachter sind die Zuchtperlen in Plättchen- oder Kreuzform. Der Labradorit mit seinem enormen Farbenspektrum ist jedoch Hofers Lieblingsstein.

Die Malerin Hilde Weyler (74) hat seit 24 Jahren ihr Atelier im Obergeschoss des Sojus und organisiert die MonArt bereits zum 21. Mal. Von den 15 Künstlern aus der Region, die heute und morgen ihre Werke vorstellen und verkaufen, sind viele schon von Anfang an dabei, wie Andrea Pesch. Sie zeigt Schmuck und Aquarelle. Oder Hank. Der macht Comic-Kunst und malt gern "skurrile Sachen auf Bierdeckel", erklärt Hilde Weyler und zeigt dabei auf die Skizze eines Hasen. Das Langohr läuft über einen Schildkrötenpanzer, der eine Weltkugel darstellen soll.

Auch die Organisatorin stellt ihre großformatigen Bilder in leuchtenden Farben aus. Hat sie kürzlich noch überdimensionale Frösche gemalt, sind von ihr jetzt Menschengruppen zu sehen, die dem Betrachter den Rücken zukehren und weglaufen. Kein kommunikatives Motiv. "Viele mögen Porträts nicht", erläutert Weyler. Es mache ihnen wohl Angst, wenn die Porträtierten den Betrachter quasi anschauten.

Auch wenn die MonArt traditionell auf bewährte Künstler setzt, durchmischt sich das Spektrum jedes Jahr ein wenig neu. "Es gibt viele, die sich für unsere Ausstellung interessieren", erlebt die Malerin. "Wir gucken aber auf die Qualität. Kunsthandwerk gehört nicht hierher." Jetzt ist erstmals Salvatore Chindamo dabei. Der Monheimer Tattoo-Künstler des Studios "Art Aguja" lässt sich am Sonntag beim Live-Tätowieren zuschauen. "Er arbeitet sehr plastisch mit Licht- und Schatten-Effekten", sagt die 74-Jährige. "Ich habe mir seine Arbeit vorher angesehen." Neu in der Künstlergruppe ist auch Stoffdesigner Aiiro Shibont. Er bringt mit Naturfarben gefärbte Stoffbahnen zur Raumdekoration ins Sojus.

Und auch altersmäßig sind die Künstler gemischt. Gehört Hilde Weyler zu den älteren Ausstellern, sieht sich Hans-Jörg Figge (64) im Mittelfeld. Der Fotograf Benedikt Zimmermann (24) zählt hingegen zur jüngeren Generation. Über diese Entwicklung freut sich Sojus-Leiter Christian Kaindl. Das Sojus solle sich zukünftig verstärkt zu einem sozio-kulturellen Zentrum entwickeln. "Die MonArt passt gut in dieses Konzept", findet er.

Außerdem gibt es am Wochenende Musik von der koreanischen Trommelgruppe "Han Sori" (Samstag, 18 Uhr) sowie von "Hang out in trees" und den "Flaschenkindern" (Samstag, 20 Uhr).

(pc)
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