Monheim Zimmermann schafft die Sensation

Düsseldorf · In Monheim fuhr die Jugendpartei Peto einen sensationellen Wahlsieg ein. Mit 27 Jahren wird der Doktorand Daniel Zimmermann einer der jüngsten Bürgermeister des Landes.

Sensation: 27-Jähriger wird Bürgermeister in Monheim
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"Wollt ihr noch einen Wahlkreis sehen", ruft Hans-Peter Anstatt vom Wahlbüro in den vor Menschen überquellenden Ratssaal. Je mehr die Sensation des Abends gegen 22 Uhr zur endgültigen Gewissheit wird, je lauter schreit der Saal "Jaaa!". Sie stehen und sie hocken auf dem Boden, sie schwanken zwischen Überraschung, Lähmung und Euphorie: Monheims Bürger aller Altersgruppen, zumindest der in den Ratssaal geeilte Teil, feiert sich an diesem Abend irgendwie selbst.

Der Grund für diese Stimmung ist jung. 27 Jahre jung. Er heißt Daniel Zimmermann, ist der charismatische Kopf der Jugendpartei Peto und der künftige Bürgermeister von Monheim am Rhein. Mehr als 5000 Bürger (30,35 Prozent) wählten den studierten Lehramtsabsolventen für Physik und Französisch auf den Rathaus-Chefsessel.

Bittere Stunde für die CDU

Nach den 66 Prozent, die der scheidende Amtsinhaber und Christdemokrat Dr. Thomas Dünchheim 2004 errang, blieb der von ihm geförderte Monheim-Neuling Tim Brühland mit 26,8 Prozent sehr weit hinter diesem Ergebnis zurück. Versteinert verfolgte CDU-Stadtparteichef Markus Gronauer die bittere Stunde für die Christdemokraten.

"Ich bleibe in Monheim", kündigte Brühland trotz Niederlage an. Auch bei der Stadtratswahl büßten die Christdemokraten rund 14 Prozent der Stimmen ein. Mit etwa 30 Prozent sind die künftigen Fraktionen von Peto und CDU quasi gleichauf. Gemessen an den Erwartungen endete der Wahlabend für die bis 1999 vorherrschenden Sozialdemokraten desaströs. Bürgermeister-Kandidatin Ursula Schlößer berührte gerade einmal 19 Prozentmarke vorbei. Ihre Partei schaffte kaum mehr.

Damit sind die Sozialdemokraten nur noch drittstärkste Kraft gefolgt von den Grünen mit rund sechs Prozent und FDP mit ebenfalls rund sechs Prozent. Weit abgeschlagen bei der Bürgermeisterwahl: die Ex-Bundestagsabgeordnete Lilo Friedrich. Für sie votierten gerade einmal rund vier Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei 54,6 Prozent (2004: 56,9).

Die Ergebnisse der Stadtratswahl im Überblick:

CDU
30,17 Prozent, 12 Sitze (18 in 2004)

PETO
29,56 Prozent , 12 Sitze (7)

SPD
20,27 Prozent, 8 Sitze (11)

GRÜNE
6,52 Prozent, 3 Sitze (2)

FDP
6,36 Prozent, 3 Sitze (2)

LINKE
2,74 Prozent, 1 Sitze (0)

(RP)
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