Im kommenden Schuljahr wird es zwei neue Gruppen mit insgesamt 50 Plätzen im offenen Ganztag an den Grundschulen geben. Dafür stellten die Politiker im Haupt- und Finanzausschuss jetzt 79 500 Euro für 2015 aus dem Nachtragshaushalt zur Verfügung. Das Votum dafür fiel einstimmig aus. Zuvor befürchtete Marion Prondzinsky-Kohlmetz (FDP), das Angebot gehe zulasten der 13+ Betreuung. "Viele Eltern wünschen sich nur eine Betreuung bis 14 Uhr", sagte sie. Die Zahlen im Ganztag hätten sich auch aufgrund der Beitragsfreiheit so drastisch erhöht. "Wir sollten es uns leisten, auch einen anderen Weg zu gehen." Markus Gronauer (CDU) und Manfred Poell (Grüne) berichteten von Eltern, die das Gefühl hätten, diesbezüglich von der Verwaltung bevormundet zu werden. Lisa Pientak (Peto) betonte, man bewerte nicht, welche Betreuungsangebote Eltern für ihre Kinder nutzten. "Es gibt keinen Zwang, den offenen Ganztag zu wählen." Man wolle jedoch mit den Ganztagsangeboten allen Kindern gute Bildungschancen ermöglichen. Bürgermeister Daniel Zimmermann wies darauf hin, bis 13.30 Uhr finde in der Regel nur eine "Verwahrung" statt. Arbeitsgemeinschaften gebe es erst nach dem Mittagessen und den Hausaufgaben. Jedoch sei eine Anmeldung verbindlich. Eltern könnten später nicht nach Belieben ihre Kinder schon um 13 oder 14 Uhr abholen, wenn die Betreuung bis 15 oder 16 Uhr angelegt ist. "Das geht zulasten der übrigen Kinder, weil Arbeitsgemeinschaften dann nicht stattfinden können."

Von den 1500 Grundschülern in Monheim nutzten nur 65 Kinder die Betreuung bis 13.30 Uhr, 500 Kinder gingen sogar nach der Schule direkt nach Hause. "Die bestehenden 13+ Plätze reichen nach den jetzt vorliegenden Zahlen aus." Zwar hätten die Eltern für die Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 10. September eine Bedarfsabfrage beantragt, doch sei aus Sicht der Verwaltung keine Dringlichkeit gegeben, sagte Zimmermann.