Leichlingen 105 Motorradfahrer verunglückten im Kreis - davon fünf in Leichlingen

Leichlingen · Kaum hat die Motorradsaison begonnen, hat die Polizei die ersten Temposünder erwischt.

"Als letzte Woche gutes Wetter war, haben wir bei Kontrollen Fahrer mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit gemessen", sagte Markus Fischer, Leiter der Führungsstelle Verkehr, bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für 2016. "Zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist immer noch die Unfallursache Nummer eins." 105 Motorradfahrer verunglückten im vergangenen Jahr im Kreisgebiet, 20 mehr als 2015.

Anders sieht die Tendenz in Leichlingen aus. Im abgelaufenen Kalenderjahr kamen hier "nur" fünf Motorradfahrer zu Schaden - so wenige wie seit sechs Jahren nicht mehr. In den übrigen Städten im Kreis gab es deutlich mehr verletzte Motorradfahrer, vorn lagen dabei Wermelskirchen und Bergisch Gladbach, wo im Oktober ein Zweiradfahrer starb. "Bei der Schuldfrage zwischen Autofahrern und Kradführern liegt die Verteilung etwa pari. Mal wurden die Zweiradfahrer übersehen, mal waren sie einfach zu schnell", berichtete Gerhard Wallmeroth, Abteilungsleiter Polizei. Deshalb sollen in diesem Jahr neben Kontrollen auch Beratungen mit dem Straßenbaulastträger, also etwa Kommunen, der Kreis oder der Landesbetrieb Straßen.NRW, über neue Geschwindigkeitsbegrenzungen oder bauliche Maßnahmen stattfinden, um Unfallmöglichkeiten von dieser Seite aus einzugrenzen.

"Besorgniserregend ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden", sagte Kreisdirektor Erik Werdel. 930 Mal kamen Menschen verkehrsbedingt zu Schaden - so viele wie zuletzt 2011. "Sieben Menschen davon sind tödlich verunglückt." Insgesamt gab es im vergangenen Jahr nach einem Anstieg in 2015 aber deutlich weniger Unfälle. Auf 100.000 Einwohner kamen 3.006 Unfälle, womit der Kreis klar unter dem Landesschnitt liegt. "Eine erfreuliche Entwicklung", sagte Werdel - zumal der Kreis eine der höchsten Fahrzeugdichten landesweit hat. Das Risiko an einem Unfall beteiligt zu sein, ist in der Gruppe der jungen Erwachsenen (18-25 Jahre) am höchsten, die laut Polizei auch am wahrscheinlichsten verunglücken. "Die jungen Menschen sind oft zu schnell unterwegs und machen aufgrund mangelnder Erfahrung Fehler", sagte Wallmeroth.

Im Auge behalten will die Polizei die Entwicklung der Raserszene, kündigte sie gestern an. Illegale Straßenrennen wie in Köln gebe es im Kreis noch nicht, es sei aber erwiesen, dass auch Fahrer aus dem Kreisgebiet aktiv in der Kölner Rennszene unterwegs seien.

(kron)
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