Leichlingen Alt plant die Zukunft für Jung

Leichlingen · Überwiegend älteres Publikum besuchte das Bürgerplenum in Leichlingen. An Ideen mangelte es nicht.

 Wie soll das Leben in Leichlingen in Zukunft sein? Mit dieser Frage befassten sich im Plenum vor allem ältere Bürger, die jedoch mit den Auswirkungen ihrer Entscheidung vielleicht gar nicht leben müssen. Viele Anregungen gab es zu öffentlichen Grünflächen und zur Stärkung der Stadtidentität.

Wie soll das Leben in Leichlingen in Zukunft sein? Mit dieser Frage befassten sich im Plenum vor allem ältere Bürger, die jedoch mit den Auswirkungen ihrer Entscheidung vielleicht gar nicht leben müssen. Viele Anregungen gab es zu öffentlichen Grünflächen und zur Stärkung der Stadtidentität.

Foto: NN/ Miserius; bearbeitung: Bus

Stellen Sie sich vor, in Leichlingen ist Zukunft - und keiner geht hin. Beinahe so geschehen in der Aula Am Hammer: Die Stadtverwaltung hatte die Bürger eingeladen, in einer Zukunftskonferenz an einem integrierten Handlungskonzept für Leichlingen mitzuarbeiten, dass entscheidend dafür ist, wo die Kommune in 20 Jahren stehen will. "Nach den hitzigen Diskussionen der letzten Jahre hatte ich mehr Interesse erwartet", sagte Bürgermeister Frank Steffes bei der Begrüßung.

Im Plenum saßen rund 100 Menschen, ein großer Teil Mitarbeiter der Stadtverwaltung, außerdem viele Ratsmitglieder. Ansonsten hatten überwiegend ältere Besucher den Weg in den Konferenzraum gefunden. Jugend? Fehlanzeige. Dabei ging es um die Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Ziele für Verwaltung, Politik, Bürgerschaft und Wirtschaft, um die Attraktivität Leichlingens langfristig zu erhalten. So aber konnten sich vor allem jene in die Gestaltung der Blütenstadt einbringen, die in 20 oder 30 Jahren mit den Auswirkungen ihrer Entscheidungen möglicherweise gar nicht mehr leben müssen.

Trotzdem füllten die Interessenten fünf Themenwände mit ihren Wünschen, wie es mit der Stadt weitergehen soll: Viele Anregungen gab es zu "Grünflächen und öffentlicher Raum", "Versorgung, Einzelhandel und Gastronomie" und "Mobilität und Verkehr" bis hin zu "Bildung, Soziales und Kultur" und "Identität, Image und Zusammenhalt". Diese reichten von einem "Aussichtsturm mit Blick auf Köln und Düsseldorf", einem "Leitbild als Bio-Blütenstadt" und einem "variablen Veranstaltungssaal auch für kleine Kulturveranstaltungen" bis hin zu einem "E-Bike-Verleih am Bahnhof" und einer "Eventgastronomie für Witzhelden". Bis Ende des Jahres wird das Kölner Stadt- und Regionalplanungsbüro Dr. Jansen in Leichlingen aktiv sein, um aus den Vorschlägen Perspektiven für die Stadt zu entwickeln.

"Das Handlungskonzept besteht aus zwei Teilen: Zum einen wird ein Leitbild für die gesamte Stadt entwickelt, in dem es um ihre Identität und ihre Ziele und um die Schwerpunkte für die Politik geht", erklärte Stadtplaner Sven Wörmer. Danach werde man sich auf den Teilraum Innenstadt fokussieren, für sie Handlungsfelder definieren, Maßnahmen entwickeln und gegebenenfalls Gelder akquirieren. Die Theorie dürfte Ende 2017 damit zu Papier gebracht sein. Ob es dann ähnlich ausgeht wie mit den vielfach nicht umgesetzten Planungen rund um die Regionale 2010 vor rund zehn Jahren, bleibt abzuwarten. "Wir beschäftigen uns mit der gleichen Sache, aber jetzt machen wir es richtig!" zeigte sich Bürgermeister Frank Steffes optimistisch.

(RP)
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