Leichlingen Anka Zink erzählt über Tücken des Reisens

Leichlingen · Eigentlichen hat Verreisen doch grundsätzlich etwas Wunderschönes an sich - neue Orte, neue Menschen, vielleicht sogar ein neues Weltbild. Doch kann das Wegfahren, Ankommen, Einchecken, Ticketkaufen und Umsteigen zu einer echten Qual werden - vom Sicherheitscheck mal ganz abgesehen. Kabarettistin Anka Zink fasste am vergangenen Donnerstag ihre kabarettistische Sicht der Dinge im gemütlichen, lauschigen Bistro Lanzelot zusammen.

Die Autobahn Von ihr kann wohl jeder im Raum Leverkusen/Leichlingen ein Lied singen. "Jeden Freitag um 15 Uhr", sagt Zink, "schaffen wir es, 170 Kilometer Autobahn mit Blech vollzustellen - andere Länder haben nicht mal so viele Kilometer." Und dann stünde man hinter rot-weißen Baken, könne sich in Ruhe die Baustellenlandschaft anschauen - wenn es denn nun eine gebe. Ihre durchaus plausible Theorie: "Diese Dinger sind so viel billiger auf der Straße aufzubewahren als im Lager."

Die Bahn wiederum sei eine gute Möglichkeit, um etwas zu erlernen, das den Menschen verlorengegangen sei: das Warten. Kaufe sich Zink ein Ticket, mache sie dies stets am Schalter. Die Frau dort keifte, sie solle eine Wartemarke ziehen. "Im Rheinland sagt man auch Nümmerchen", sagt Zink. Und ein eben Solches solle sie also ziehen, "aus dem Wartemarkenaufbewahrungsbehältnis - oder auch Röllchen". Die Bahn benutze diese Marken, um herauszufinden, ob der Mitarbeiter noch gebraucht werde. "Hätte sie doch was gesagt. Ich hätte ihr einen neuen Kollegen und zwei freie Tage erzogen", erzählt Zink lachend.

Am Flughafen gelte es eines zu beachten: Je billiger das Ticket, desto weiter der Weg, bis man den Check-in-Schalter gefunden habe. Dabei konzentriert sich Zink besonders auf das Sicherheitsband, das teilweise ein meterweites Labyrinth ergibt. "Das ist eine Maßnahme gegen den internationalen Terrorismus", betont sie, "ist doch klar: Der Terrorist hat nur für 200 Meter trainiert - der ist danach fertig."

Der Urlaub fand unter anderem auf Norderney mit ihrer Schwester statt - eine unternehmungsmüde Person. "Ich wollte dann gern die Robbenbänke sehen", erzählt Zink. Ihr Geschwisterlein jedoch nicht. Die befahl ihr stattdessen: "Wenn du 'ne Robbe sehen willst, leg dich nackt vor den Spiegel."

(brü)
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