Leichlingen Bahnhof: Bauberatung statt Club-Lärm

Leichlingen · In die Alte Schalterhalle sind eine Baufirma und ein Planungsbüro eingezogen. Beschwerden von Anwohnern über Lärm und Randale dürften jetzt der Vergangenheit angehören. Die Bauexperten beraten auch über Naturmaterialien.

 Tischlermeister Jens Geibel misst die neuen Büroräume in der Alten Schalterhalle am Leichlinger Bahnhof aus. Er gehört zu den neuen Nutzern der ehemaligen Eventlocation.

Tischlermeister Jens Geibel misst die neuen Büroräume in der Alten Schalterhalle am Leichlinger Bahnhof aus. Er gehört zu den neuen Nutzern der ehemaligen Eventlocation.

Foto: Uwe Miserius

Ruhestörung, Vandalismus, Massenschlägereien mit Körperverletzung: Was rund um den Leichlinger Bahnhof in der Vergangenheit vor allem am Wochenende immer wieder für Ärger gesorgt hat, soll nun Vergangenheit sein. Statt des Discoclubs und ehemaligen "kreativen Kultur- und Musiktreffs", der zuletzt nur noch zu Konzerten oder einzelnen Terminen geöffnet hatte, sind in die Alte Schalterhallte seit 1. März die SHM GmbH und die Bawona - Bauen, Wohnen, Natur GmbH eingezogen. Das Systemhaus für Holz- und Massivbau SHM ist ein Planungsbüro für Einfamilienhäuser und Geschossbau, die Bawona handelt mit ökologischen Baustoffen.

Von beiden Firmen, hinter denen der Bauingenieur und Stadtplaner Jürgen von Hörsten aus dem niedersächsischen Winsen an der Aller und der Leverkusener Tischlermeister Jens Geibel stehen, ist keine Lärmbelästigung mehr zu erwarten. Die Fassadenwerbung, die bislang an die Eventlocation erinnerte, ist bereits abmontiert. Von den Fenstern hatte Stephan Otto, Kölner Architekt und Eigentümer des Leichlinger Bahnhofsgebäudes, die Bretter bereits vor einiger Zeit entfernen lassen. Sie verschandelten das unter Denkmalschutz stehende Haus zuvor, ebenso wie ein Holzverschlag an der Tür, der der Lärmdämmung diente. In den nächsten Wochen richtet Geibel, der SHM und Bawona vor Ort vertritt, dort ein Büro und eine Ausstellungsfläche ein.

Der lichtdurchflutete Raum ist frisch gestrichen, der Holzboden abgeschliffen. Im Kellergewölbe baut der Tischlermeister derzeit die Toilettenanlagen zurück, um diese Fläche später als Teeküche und Besprechungsraum nutzen zu können. "Wenn alles fertig ist, können sich die Kunden auch ökologische Baumaterialien wie Schafwolle, Hanf, Lehm oder Holzweichfasern anschauen und sich dazu beraten lassen", sagt Geibel. Er war mit ähnlichem Konzept bereits an der Sanierung des Firmengebäudes der ehemaligen Verpackungsfabrik Schäben am Roßlenbruch beteiligt. Bawona wendet sich ebenfalls vor allem an Handwerker, aber auch an private Kunden. "Der Trend zur Nutzung alternativer Baumaterialien hält an", erklärt Geibel, klassische Holzbauten wie Fachwerk, Blockbohlenhaus und Massivholzhäuser erfreuten sich wachsender Beliebtheit. Anfang April soll es mit Beratung und Ausstellung am Bahnhof richtig losgehen.

(inbo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort