Leichlingen Bauamt moniert Kiefers Stadtplanung

Leichlingen · Aus dem Rathaus kommt ein Fragenkatalog zur Innenstadtplanung, die Investor Philipp Kiefer und Architekt Bernhard Reiser aber größtenteils schon beantwortet haben. Der Investor befürchtet, dass sein Projekt so ausgehebelt wird.

 So viel Grün bliebe vom Stadtpark übrig, wenn die Einkaufsgalerie nach den Plänen von Investor Philipp Kiefer und Architekt Bernhard Reiser gebaut würde.

So viel Grün bliebe vom Stadtpark übrig, wenn die Einkaufsgalerie nach den Plänen von Investor Philipp Kiefer und Architekt Bernhard Reiser gebaut würde.

Foto: Mesa-Developement

Die CDU Leichlingen bleibt beharrlich mit ihrer Forderung nach einer Bürgerinformation zur Innenstadtentwicklung zum jetzigen Zeitpunkt. Ebenso beharrlich lehnt dies Bürgermeister Frank Steffes für die Stadtverwaltung für die momentane Situation ab. So stehen womöglich auch in der Ratssitzung am 18. September wieder hitzige Debatten über ein Für oder Wider zur Bürgerinformation über die Pläne von Investor Philipp Kiefer und Architekt Bernhard Reiser zu erwarten.

Für die CDU fordert Fraktionsvorsitzender Helmut Wagner: "Die Leichlinger Bürger sollten die Möglichkeit erhalten, zu dem angedachten Bau eines Einkaufszentrums und des Neubaus des Rathauses Stellung zu nehmen und insbesondere Fragen an die Herren Kiefer und Reiser sowie an die Stadtverwaltung zu stellen."

Das sehen Bürgermeister und Barbara Hammerschmidt als Leiterin des Bau-Fachbereiches aber anders. Es müssten zunächst grundsätzliche Fragen geklärt werden, wie: Soll das Rathaus überhaupt neu gebaut werden, oder soll das alte Rathaus saniert werden?

Denn Kiefer/Reiser haben ihre Planung (wie berichtet) auf einen Rathaus-Neubau am Wupperufer im Bereich der jetzigen Aral-Tankstelle und des seitlichen Hofes aufgebaut. Daran angrenzend sehen sie, wie ebenfalls berichtet, eine Einkaufsgalerie vor, die sich über die Neukirchener Straße zu einem Teil in den Stadtpark erstrecken sollte. Nach Ansicht der Stadtverwaltung müsse aber zunächst über ein Raumprogramm, eine europaweite Ausschreibung und Finanzierungsfragen gesprochen werden, wenn denn überhaupt politisch ein Rathausneubau gewünscht werde.

"Die bereits vorgelegten Entwurfsideen gemeinsam mit dieser neuen Idee demonstrieren nachdrücklich, dass es nicht den einen Befreiungsschlag für die Innenstadt gibt, der alle Wünsche gleichberechtigt berücksichtigt und alle Anforderungen gleichermaßen erfüllt. Kompromisse und Zugeständnisse sind notwendig", meint Hammerschmidt. Hammerschmidt kann außerdem nicht nachvollziehen, wie sie schreibt, dass der Stadtpark weitgehend erhalten bleibe, wie Kiefer und Reiser es allerdings im Stadtrat und auch gegenüber der Presse hinlänglich dargelegt hatten. "Hier wäre eine Darstellung sinnvoll, die besagt, welcher Baumbestand tatsächlich erhalten bleibt", fordert Hammerschmidt.

Zur Erinnerung: Architekt Bernhard Reiser hatte am 29. Juli im Stadtrat und im Beisein von etwa 100 Bürgern genauestens beziffert, wie viele Bäume gefällt und wie viele erhalten bleiben könnten für den Bau einer Galerie: Von 61 Bäumen müssten 19 gefällt werden. Weit mehr Grün solle "als Ersatz" aber an der Wupper angepflanzt werden, hatte Reiser ausgeführt.

Klärungsbedarf meldet Hammerschmidt auch zur geplanten Verkaufsfläche an. Sie kritisiert: "Neben einem Vollsortimenter sind auch ein Discounter, eine Drogerie und ergänzender Einzelhandel in der Mall geplant. Die Gesamtverkaufsfläche beträgt hier 9000 Quadratmeter. Bisher hat der Rat der Stadt Leichlingen insbesondere das Ziel verfolgt, mit dem Projekt eine Belebung des bestehenden Einzelhandels und eine Vernetzung der Einzelhandelsstrukturen zu erreichen. Die Mall erscheint dagegen im Grundsatz als ein in sich geschlossenes System."

Hammerschmidt moniert auch die geplante Tieferlegung der Neukirchener Straße und fragt, ob diese tatsächlich verträglich und städtebaulich gewünscht sein könne. Kiefer und Reiser hatten allerdings mehrfach darauf hingewiesen, dass zur Realisierung ihrer neuen Plänen der alte Ratsbeschluss von vor sechs Jahren zunächst aufgehoben werden müsse. Zur Erinnerung: Der lautete auf einen Verkaufsfläche von 10 000 Quadratmetern mit (!) Bebauung des kompletten Stadtparks.

(RP)
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