Leichlingen Behelfsbrücke kommt noch dieses Jahr

Leichlingen · Dem Provisorium in Nesselrath steht nichts mehr im Weg. Die Bezirksregierung bewilligte das 1,8 Millionen Euro teure Bauprojekt jetzt.

Die Behelfsbrücke über die Wupper in Nesselrath wird voraussichtlich bis Ende dieses Jahres fertiggestellt und nutzbar sein. Davon geht Ingenieur Karsten Ditscheid von den Technischen Betrieben Solingen (TBS) ebenso aus wie die Stadtverwaltung Leichlingen auf der anderen Seite des Flusses.

Grund für die Vorfreude: Die Kölner Bezirksregierung hat dem Rheinisch-Bergischen Kreis und der Stadt Solingen jetzt grünes Licht für den vorzeitigen Baubeginn der Behelfsbrücke zwischen Nesselrath und der Wipperauer Straße gegeben. Das provisorische Bauwerk soll von Leichlingen aus links vor der bisherigen Brücke über die Wupper geführt werden. "Die Behelfsbrücke ist etwa 56 Meter lang und knapp 13 Meter breit - "das sind schon ordentliche Ausmaße", erklärt Ditscheid. Auch Lkw dürfen sie im Gegensatz zum bisherigen maroden Brückenbauwerk nutzen - selbst im Gegenverkehr.

Die Kosten für das Behelfsbauwerk betragen rund 1,8 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen trägt davon 60 Prozent, der Rheinisch-Bergische Kreis und die Stadt Solingen investieren jeweils rund 360.000 Euro.

Durch die Entscheidung der Bezirksregierung kann jetzt die Planung für die Behelfsbrücke zu Ende gebracht und die Ausschreibung für das Bauwerk über die Kreisstraße 1 in Angriff genommen werden. Das freut auch den Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Stephan Santelmann: "Jetzt können wir richtig loslegen, das ist ein Meilenstein, um die Verkehrssituation zu verbessern", sagte er gestern mit Blick auf die bisherige Situation.

Ähnlich positive Signale waren aus dem Leichlinger Rathaus zu vernehmen. Jetzt komme es darauf an, die Umsetzung zügig auf den Weg zu bringen, sagte eine Sprecherin.

Die alte Wupperbrücke ist derzeit nur über eine beengte Spur ohne Gegenverkehr für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen befahrbar. Eine Ampel regelt den Verkehr. Wartezeiten inbegriffen. Mit dem Bau der Behelfsbrücke soll die Lage entspannt werden - der gesamte Verkehr kann wieder die Wupper an dieser Stelle passieren.

Alle vier Wochen wird das Bauwerk an der Leichlinger Straße derzeit überprüft, um nachzuschauen, ob sich keine weiteren Risse gebildet haben.

Die hatten Mitte des vergangenen Jahres zunächst zu einer Vollsperrung geführt. Das 1958 beim Bau der Brücke zwischen Solingen und Leichlingen verwendete Material hatte sich als anfällig für die "Spannungsriss-Korrosion" herausgestellt. Durch sie hat es in der Vergangenheit bereits spektakuläre Unfälle gegeben. Ein Belastungstest mit einem 34 Tonnen schweren Fahrzeug lieferte den Statikern im Juni wichtige Daten, die dann zu der jetzigen Form der Teilöffnung führten. Steht die Behelfsbrücke, kann mit dem Abbruch und dem Neubau an der bisherigen Stelle begonnen werden. Ein Förderantrag hierfür ist bereits gestellt. Wird er positiv beschieden, startet vielleicht im Mai die europaweite Ausschreibung.

"Die neue Brücke kostet nach bisherigen Berechnungen etwa 3,6 Millionen Euro", sagt Karsten Ditscheid. Läuft alles nach Plan, könnte Anfang des nächsten Jahres mit dem Neubau begonnen werden. 18 bis 24 Monaten Bauzeit müssten eingeplant werden.

(RP)
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