Leichlingen Böller-Unfälle und Angriff mit Krücken

Leichlingen · Nicht überall ging es in der Silvesternacht friedlich zu in der Blütenstadt: Mit einer Gehhilfe hat ein bislang unbekannter Täter auf einen 36-jährigen Leichlinger am Stadtpark eingeschlagen. Der Hilferuf ging gegen 4.20 Uhr bei der Polizei ein, die jetzt nach dem Täter wegen Körperverletzung fahndet.

Außerdem soll ein elfjähriges Kind durch eine Rakete am Kopf verletzt worden sein. Und eine weitere Person soll durch Silvesterböller so schwer im Gesicht verletzt worden sein, dass sie mit dem Notarzt nach Köln-Merheim in die Spezialklinik gebracht werden musste.

Zudem hätten ein Altkleidercontainer an der Ziegelei und ein Mülleimer in Witzhelden gebrannt, hieß es aus der Blütenstadt. Bisher nicht bestätigt ist die Information, dass sich eine größere Gruppe Jugendlicher aus Solingen in Richtung Leichlingen zum Randalieren auf den Weg gemacht haben sollen.

Zwischen 18 Uhr am Donnerstagabend und 6 Uhr musste die Polizei Rhein-Berg insgesamt zu 97 Einsätzen ausrücken. Diese Quote habe dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entsprochen, meldete Polizeisprecher Richard Barz. Besonders bemerkenswert seien ein Brand im 15. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in Bergisch Gladbach-Bensberg und ein Widerstand in Rösrath gewesen, wobei ein Polizeibeamter verletzt worden sei. Das Feuer in dem Hochhaus war durch einen brennenden Feuerwerkskörper ausgelöst worden, der auf einen Balkon geflogen war. Eine 69-jährige Bewohnerin wurde verletzt und musste zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. In Wermelskirchen ging es in der Silvesternacht besonders gewalttätig zu. Zwei Männer lieferten sich eine handfeste Schlägerei. Einer der Beteiligten wurde dabei verletzt und musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus. Sein 25-jähriger Kontrahent verbrachte den Neujahrsmorgen anschließend in der Zelle der Polizeiwache. Ihn erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen Körperverletzung.

Die Einsatzdichte war im Kreisgebiet sehr unterschiedlich verteilt: In Bergisch Gladbach gab es 41 Einsätze (43 im Vorjahr), in Rösrath 23 (vier), in Overath zwei (sieben), in Odenthal zwei (zwei), in Kürten keine (drei), in Burscheid drei (drei), in Leichlingen zwölf (sechs) und Wermelskirchen zehn (13). Im Jahr davor war es in der Silvesternacht nebelig. Dementsprechend waren weniger Menschen auf den Straßen, und die Polizei verzeichnete kreisweit "nur" 81 Einsätze.

Die 97 Einsätze schlüsselte die Polizei Rhein-Berg so auf: Wegen Körperverletzungen, Randalierern und Streitigkeiten mussten die Beamten 29 Mal eingreifen (19 Mal im Vorjahr). Die Polizei wurde kreisweit 15 Mal wegen Ruhestörungen (sechs Mal im Vorjahr), vier Mal wegen Sachbeschädigungen (fünf) und viermal zu sonstigen Hilfeersuchen (elf) gerufen. In elf Fällen wandten sich die Bürger an die Polizei, weil sie sich durch das Abbrennen von Pyrotechnik belästigt fühlten, meldet Barz weiter.

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