Leichlingen Bratäpfel dufteten unter den Platanen

Leichlingen · Das Bratapfelfest am Alten Stadtpark ist kein Weihnachtsmarkt wie jeder andere: Ausgefallen solle er sein, betonte Birgitt Färber, Vorsitzende des Leichlinger Wirtschaftsförderungsvereins WIV, der das Fest am Wochenende zum 16. Mal auf die Beine gestellt hat. Nichts von der Stange, kein Einheitsbrei, gemütlich und familiär sei die Devise. Das ist den Organisatoren am Wochenende gelungen.

 Paul (auf den Schultern) hatte ein bisschen Respekt vor dem Nikolaus. Hinter dem Bart steckte Karl Reul.

Paul (auf den Schultern) hatte ein bisschen Respekt vor dem Nikolaus. Hinter dem Bart steckte Karl Reul.

Foto: Uwe Miserius

Mittlerweile entwickelt sich der Markt ähnlich wie das Stadtfest zum festen Termin im Jahreskalender vieler Leichlinger. 47 Stände hatten diesmal Platz unter den Platanen an der Montanusstraße gefunden, ein knappes Drittel von örtlichen Vereinen organisiert, etliche von hiesigen Geschäftsleuten, vor allem aber 85 Prozent von Verkäufern, die schon in den vergangenen 16 Jahren beim Bratapfelfest dabei waren. "Das bestätigt uns, dass der Markt richtig ist", sagte Organisator Klaus Ludwigs.

 Leckere Bratäpfel locktenviele Besucher an.

Leckere Bratäpfel locktenviele Besucher an.

Foto: www.rp-online.de/leverkusen

Die fünf Neuen, die es in diesem Jahr nach Leichlingen verschlagen hat, haben angekündigt, 2014 wieder dabei sein zu wollen. Denn weihnachtliche Musik und aromatischer Duft aus zig Pfannen und Töpfen trugen zur gelösten Stimmung bei den zahlreichen Besuchern bei. Bratäpfel mit und ohne Vanillesoße und Glühwein in allen möglichen Variationen sorgten trotz zeitweisem Nieselregen für den Einstieg in eine vorweihnachtliche Stimmung. Sogar nicht typisch Weihnachtliches fand Absatz. Die Currywurst aus der Teufelsküche etwa mit Soßen von "mild" über "Krawumm" (kitzelt schon den Rachen) und "Brandbeschleuniger" bis hin zu "Stairway to hell" — freundlich als "Sterbehilfe" untertitelt — ging reichlich über den Tresen. Wer den Rachenputzer scheute, hatte mit Flammkuchen, französischem Raclette, Schnitzelbrötchen oder Waffeln appetitliche Alternativen.

Sorgen mussten sich auch diejenigen nicht, die ihr Zuhause noch nicht weihnachtlich dekoriert hatten: Aussteller boten Accessoires von Weihnachtsgestecken über Kerzen in allen Formen und Farben bis hin zu feinen Düften. Das Festkomitee Leichlinger Karneval überbrückte seinerseits die Zeit bis zur nächsten Jecken-Sitzung mit selbstgemischtem Rotweinpunsch. "Die Stimmung ist so entspannt hier, das ist einfach toll", sagte Birgitt Färber. "Für Erwachsene, Kinder und Großeltern — für alle ist etwas dabei."

Gerechter Lohn für viel Arbeit, denn immerhin hat der Wirtschaftsförderungsverein schon Mitte des Jahres mit den Planungen begonnen. Der WIV selbst hatte sein Zelt noch einmal um ein paar Meter verlängert und lockte mit dem zum Fest passenden Bratapfelbrot an.

(inbo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort