Leichlingen Bürgermeister besteht die "Probezeit"

Leichlingen · Nach 100 Tagen zieht Frank Steffes Bilanz. Das tun auf RP-Anfrage aber auch Ex-Bürgermeisterkandidaten und andere Leichlinger. Steffes hat viel Freude an seiner neuen Arbeit. Er gibt aber zu, das Delegieren noch lernen zu müssen.

 Das hat Bürgermeister Frank Steffes sichtlich gerne getan: Bei der Feuerwehrübung, assistiert von Stadtkämmerer Horst Wende, hat er Freude an seinem neuen Beruf, der bei Repräsentationspflichten auch einen gewissen Spaßfaktor mit sich bringen kann.

Das hat Bürgermeister Frank Steffes sichtlich gerne getan: Bei der Feuerwehrübung, assistiert von Stadtkämmerer Horst Wende, hat er Freude an seinem neuen Beruf, der bei Repräsentationspflichten auch einen gewissen Spaßfaktor mit sich bringen kann.

Foto: Michael Kiesewalter

Der neue Bürgermeister Frank Steffes zieht Bilanz nach seinen ersten 100 Tagen: "Es liegt mir nicht, so über mich zu sprechen. Aber Frau Gerhards hat gesagt, ich soll das machen", eröffnet er das Gespräch und gibt den "Schwarzen Peter" an Stadtsprecherin Ute Gerhards weiter. Doch schon bald kommt Steffes ins Plaudern und nur schwer wieder hinaus: Überschäumend und vor Arbeitsfreude kaum zu bremsen, berichtet er über all' das Neue, das er in seinen ersten Amtstagen schon erleben durfte, aber auch musste: "Ich mag es nicht, wenn ich am Telefon beschimpft werde", gibt er zu. Und er räumt ein, dass "mittelfristig das Delegieren noch besser laufen muss". Denn (noch) lässt sich der neue Bürgermeister auch beim Einkaufen von allen Bürgern ansprechen.

Was hat sich bewegt in der "Probezeit", den ersten drei Monaten nach der Wahl? Steffes listet auf:

Verkehrsprobleme Eine Lösung konnte für den Schulweg in Bennert herbeigeführt werden, nachdem Eltern über die RP auf die Gefahren für ihre Kinder hingewiesen hatten. "Wir errichten eine Überquerungshilfe, Hochborde und Kanzeln, um das Tempo dort in den Griff zu bekommen", kündigt Steffes an.

LTV-Sporthalle "Die Halle wird Ende November wieder bespielbar sein", kündigt der Bürgermeister an. Schulen und vor allem auch der LTV mussten ausweichen, weil ein Wasserschaden bekanntlich nicht nur das Dach, sondern auch weite Teile der Halle zerstört hatte.

Asylbewerber Die Unterbringung der Asylbewerber sei zwar eine große Belastung für den städtischen Haushalt. "Wir sind aber einen guten Schritt weiter gekommen", spricht Steffes die von der RP berichtete Umwidmung von Wohnraum im bisherigen Obdachlosenhaus für Asylbewerber an.

Polizeiwache Die eigentliche Polizeiwache werde zwar bekanntlich nicht in Leichlingen bleiben können. "Aber es steht jetzt fest, dass die Bezirksbeamten ein Büro im Rathaus bekommen", verspricht der Bürgermeister an.

Edeka Trompete Erfreulicherweise stehe auch endlich der Baustart für den geplanten Edeka-Markt an der Trompete in Sicht: "Wir stehen kurz vor der Baugenehmigung", sagt Steffes. Und wenn die Baugenehmigung erteilt ist, soll bekanntlich das Grundstück für den Markt vom Schützenverein erworben werden.

Gewerbeentwicklung Die Stadt sei auf einem guten Wege, die Gewerbegebiete Hochstraßen und Glashütte in Absprache mit den Eigentümern und Unternehmen zu entwickeln. Denn die Wirtschaftsförderung sei nicht möglich ohne eine Entwicklung von Gewerbegebieten, die Leichlingen allerdings nur in geringem Maße aufweise, gibt Steffes zu.

Organisation der Stadtverwaltung Bislang habe er fast alles so belassen, wie es war, räumt der Bürgermeister ein. Er habe aber festgestellt: "Wir müssen mehr miteinander reden und nicht übereinander." Er werde auch künftig nicht die gesamte Verwaltung umstrukturieren, verspricht Steffes. Gewisse Veränderungen seien aber in seinem Stabsbereich bis zum Jahresende vorgesehen, kündigt er an, ohne diese näher zu definieren. Es sei ihm wichtig, gute Mitarbeiter nicht "zu verheizen". Ein zu großer Leistungsdruck bei gleichzeitig deutlich schlechterer Bezahlung als in der freien Wirtschaft sei auch nicht angetan, Qualitätspersonal zu bekommen und zu halten, verdeutlicht Steffes die Misre.

(RP)
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