Leichlingen CDU: Hüttebräucker geht, Hensel kommt

Leichlingen · Der abgewählte CDU-Stadtverbandschef gibt sein Ratsmandat ab - der Fraktionsgeschäftsführer rückt nach.

 Rainer Hüttebräucker (l.) und CDU-Fraktionschef Helmut Wagner - hier bei einem Pressetermin im April 2013. Wagner erklärte gestern, er persönlich bedauere Hüttebräuckers Schritt sehr.

Rainer Hüttebräucker (l.) und CDU-Fraktionschef Helmut Wagner - hier bei einem Pressetermin im April 2013. Wagner erklärte gestern, er persönlich bedauere Hüttebräuckers Schritt sehr.

Foto: uwe miserius (archiv)

Eigentlich wollte Rainer Hüttebräucker auch gestern noch nichts zu seinem Schritt sagen, immerhin bestätigte er aber, was unsere Zeitung gemeldet hatte: Der ehemalige CDU-Stadtverbandschef, der im März bei der Vorstandswahl von seinem Parteifreund Maurice Winter geschlagen worden war, gibt nun auch seinen Sitz im Leichlinger Stadtrat ab.

"Ich habe die Mitglieder über meinen Schritt informiert, ebenso den Bürgermeister", sagte Hüttebräucker, bat dann aber um Verständnis, dass er sich nicht weiter äußern werde: "Wir werden bei unserer nächsten Fraktionssitzung darüber sprechen", kündigte er lediglich an. Ob es dann eine Mitteilung geben werde, wisse er nicht.

Busunternehmer Hüttebräucker hatte sich berufsbedingt erst 2009 für eine Ratskandidatur entschieden und war damals direkt in den Stadtrat gewählt worden. 2013 übernahm er in schwierigen Zeiten den Stadtverbandsvorsitz und führte die Partei zwei Jahre. Als Bürgermeister-Kandidat war er im vergangenen Jahr in der Stichwahl an seinem SPD-Mitbewerber Frank Steffes gescheitert

Nach dem eine Mehrheit der Mitglieder vor einigen Wochen den 28 -jährigen Maurice Winter zum CDU-Chef gewählt hatte, kündigte Hüttebräucker im Gespräch mit unserer Zeitung an, sich in aller Ruhe Gedanken machen zu wollen, ob und in welcher Form er politisch weitermache. "Ich werde mir im Urlaub die Zeit nehmen, nachzudenken, wie es weitergehen soll", sagte er seinerzeit - machte aber keinen Hehl daraus, wen er für seine Niederlage verantwortlich hält: "Ich bin von der Jungen Union und dem Ortsverband Witzhelden degradiert worden", stellte er fest.

Die CDU-Stadtratsfraktion wird in ihrer nächsten Sitzung mit Hüttebräucker sprechen. Ob es danach auch noch eine offizielle Würdigung geben wird, wusste Fraktionschef Helmut Wagner gestern noch nicht: "Gucken wir mal", bemerkte er. Hüttebräucker werde sicherlich selbst in der nächsten Ratssitzung etwas sagen: "Und es ist ja kein Geheimnis, dass ich persönlich seinen Schritt sehr bedauere. Wir haben immer sehr gut zusammengearbeitet und sind auch befreundet."

Klar ist offenbar aber auch schon, wer für den scheidenden Ratsherren nachrückt: Robert T. Hensel. Der Justizvollzugsbeamte, der 2014 bei der Kommunalwahl im Wahlbezirk sechs (BELKAW Kundenforum) angetreten, aber knapp an einem Stadtratssitz gescheitert war, ist als Sachkundiger Bürger für die Christdemokraten bereits in politischen Gremien vertreten. Laut Wagner hat er bereits zugestimmt.

Hensel sei "hervorragend geeignet", lobte er: Als Fraktions-Geschäftsführer sei er in allen Sitzungen dabei, in die Diskussionen voll eingebunden und kenne die Ratsvorlagen.

(RP)
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