Leichlingen CDU: "Leichlingen hat genug bezahlbaren Wohnraum"

Leichlingen · Die Christdemokraten sprechen sich gegen weiteren sozialen Wohnungsbau in Leichlingen aus. Das bekräftigten sie jetzt erneut.

 Cremers Weiden in der Stadtmitte: Die Häuser stammen ursprünglich aus sozialem Wohnungsbau.

Cremers Weiden in der Stadtmitte: Die Häuser stammen ursprünglich aus sozialem Wohnungsbau.

Foto: UWe miserius (archiv)

Es bleibt dabei: Die CDU Leichlingen spricht sich gegen weiteren sozialen Wohnungsbau in Leichlingen aus, insbesondere gegen eine Bebauung im Eicherhoffeld. Den Vorschlag hatten die Sozialdemokraten und die Linke zuletzt im Zuge der Bewerbung um die Regionale 2022/2025 ins Spiel gebracht und waren bei den Christdemokraten im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung auf massiven Widerstand gestoßen.

Damals hatte der CDU-Fraktionsvorsitzende Helmut Wagner argumentiert, dass Leichlingen den sozialen Wohnungsbau nicht brauche, weil die Stadt viel weniger Schuldner habe als umliegende Städte wie beispielsweise Solingen.

"Das war sicherlich zu stark verkürzt und unglücklich ausgedrückt", stellte Wagner nun klar. "Die CDU-Fraktion steht selbstverständlich dafür, dass auch bezahlbarer Wohnraum in Leichlingen geschaffen wird. Sie sieht jedoch nicht die Notwendigkeit für zusätzlichen Wohnraum, der durch die Sozialsysteme des Staates gestützt wird. Genossenschaftliches Teileigentum ziehen wir dem klassischen ,Sozialen Wohnungsbau' vor", heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der Christdemokraten.

Bei ihrer Argumentation stützt sich die CDU auf eine Wohnungsmarkt-Analyse der NRW-Bank aus dem November 2015. Die kam damals zu dem Ergebnis, dass Leichlingen mit einem Anteil von 2,6 Prozent sozialen Wohnungsbaus im Verhältnis zur Einwohnerzahl im Rheinisch-Bergischen Kreis an der Spitze steht. Einen gleich hohen Anteil staatlichen geförderten Wohnraums hat Burscheid, Wermelskirchen kommt lediglich auf 2,3 Prozent, Kürten auf 1,4 und Odenthal sogar nur auf 0,6 Prozent. "Bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen ist in Leichlingen zur Genüge vorhanden", schlussfolgerte Helmut Wagner. Wenn er denn entstünde, solle das im Rahmen einer sozial gemischten Quartierentwicklung geschehen. "Aus Sicht der CDU-Fraktion wäre eine Überplanung bestehenden, bezahlbaren Wohnraums aus städtebaulicher Sicht dringend notwendig", sagte Fraktionsmitglied Andreas Heusner. Um die Sanierung der Wohnungen in Cremers Weiden beispielsweise solle man sich bemühen, damit das innerstädtische Gebiet wieder besser angenommen werde. Kategorisch wendet sich die CDU deshalb auch gegen sozialen Wohnungsbau im Eicherhofsfeld. Ein kleiner Teil des Areals sei Reservefläche für Kindergärten, Schulen und Sport, nicht aber für eine komprimierte Bebauung mit Sozialwohnungen.

Mit der Ausweisung von Sanierungsgebieten und den damit verbundenen Fördermöglichkeiten möchte die CDU private Eigentümer und Investoren locken, ihren Immobilienbestand - auch günstigen Wohnraum -bewohnbar zu machen. Richtig bewerben könne man diese Maßnahmen aber erst, wenn ein noch zu entwickelndes "Integriertes Handlungskonzept" mit Leitbild und Verkehrskonzept für Leichlingen den Rahmen vorgebe. Erklärtermaßen gehört es derweil nicht zu den Zielen der Christdemokraten, die Zahl der Einwohner deutlich in die Höhe zu schrauben. "Die Strukturen in Leichlingen sind auf 30000 Bürger ausgelegt. Wir wollen deshalb lieber den Bestand erhalten und vernünftig weiterentwickeln", sagten Helmut Wagner und Andreas Heusner.

(RP)
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