Leichlingen CDU setzt auf das Fahren ohne Fahrer

Leichlingen · In einem Antrag fordern die Christdemokraten, die Stadt solle mögliche Strecken für autonomes Fahren prüfen.

Touristenattraktion oder aussichtsreicher Weg in die innovative Zukunft Leichlingens? Die CDU macht sich für das Thema "Autonomes Fahren" - sprich: Autos ohne Fahrer - stark.

In einem Antrag an Bürgermeister Frank Steffes haben die Christdemokraten jetzt zusammengefasst, was geschehen muss, damit Leichlingen in der Tradition Julius Pohligs oder Oskar Erbslöhs an seine innovative Vergangenheit anknüpfen kann. Die Stadtverwaltung soll prüfen, inwieweit Strecken für autonomes Fahren in Leichlingen bis 2020 oder darüber hinaus realisiert werden können.

Außerdem soll untersucht werden, wie Test- oder Entwicklungsstrecken plan- und umsetzbar sind. "Autonomes Fahren ist nicht allein ein Thema für Großstädte wie Berlin, Hamburg oder München. Es steht vor der Tür, und Leichlingen könnte sich damit außer als Blütenstadt auch als innovative Kommune positionieren", sagt CDU-Stadtrat Jens Weber.

Ihm schwebt im ersten Schritt ein Demo-Tag mit entsprechenden Anbietern vor, bei dem sich die Bevölkerung informieren kann, danach eine Teststrecke. Möglich ist das derzeit nur auf privaten oder teilöffentlichen Straßen, beispielsweise am Pilgerheim Weltersbach, wo später auch Einsatzmöglichkeiten bestünden. "Die Erreichbarkeit Leichlinger Ortschaften wie Roderbirken, Weltersbach, Wersbach oder Hasensprungmühle könnte unter Einsatz autonomer Mobilität effizienter bereitgestellt werden", heißt es im CDU-Antrag.

Vor allem um "kleinteilige Mobilität mit punktuellem Einsatz" geht es laut Weber, zum Beispiel beim Transport alter Menschen vom Pilgerheim Weltersbach hoch zur Friedrichshöhe oder beim Transfer zwischen Grundschulen und Schwimmbad.

Die CDU verspricht sich davon auch die Entwicklung von "Wirtschaftskraft, die zu uns passt". Werkstätten könnten sich ansiedeln, die auf diese Art der Hightech-Autos spezialisiert seien

"Leichlingen soll eine Vorreiterrolle übernehmen. Der öffentliche Personennahverkehr würde durch die Nutzung einer Zukunftstechnologie ergänzt", sagt der Ratsherr. Jetzt gehe es darum, die Rahmenbedingungen dafür abzustecken.

Der CDU-Antrag soll dazu beitragen, dass Gelder für mögliche Planungen und Maßnahmen bereits bei den Haushaltsberatungen für das kommende Jahr berücksichtigt werden.

Dass autonomes Fahren keine Vision bleiben muss, zeigt bereits die bayrische Gemeinde Bad Birnbach: Dort soll künftig ein fahrerloser Minibus Gäste vom Bahnhof ins Zentrum bringen, vergangenes Wochenende fand die erste Probefahrt statt.

"Wir erwarten erhebliche Veränderungen im Bereich der öffentlichen Mobilität. Für uns ist diese Innovation auch in Leichlingen denkbar", bestätigt der Leichlinger Busunternehmer Rainer Hüttebräucker.

(inbo)
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