Leichlingen Cooles Liedermacher-Kabarett von Lucy van Kuhl

Leichlingen · Liedermacher-Kabarett, was um alles in der Welt ist Liedermacher-Kabarett? Bei der Ex-Kölnerin und Neu-Berlinerin Lucy van Kuhl ist es die abendfüllende Mischung aus kabarettistischen Moderationen und Liedern samt eigenhändiger Klavier- und Ukulelenbegleitung. Mit ihren Alltagsgeschichten und der Musik ihres Programmes "Fliegen mit Dir" gastierte sie am Donnerstagabend im Kulturcafé am Stadtpark. Rund 100 Zuhörer genossen die leichte Unterhaltung zum nahenden Wochenausklang.

 Spielt, singt, erzählt: Lucy van Kuhl spürt ihre Themen auf der Straße auf - und verpackt sie musikalisch.

Spielt, singt, erzählt: Lucy van Kuhl spürt ihre Themen auf der Straße auf - und verpackt sie musikalisch.

Foto: UM

Ob sie das Paradies der keimfreien Bio-Ernährung am Prenzlauer Berg besang (wobei ihr jemand sagen sollte, dass laktose- und glutenfreie Nahrung keine selbstgewählte Lebenseinstellung, sondern eine medizinische Notwendigkeit sind) oder Ein- und Ausatempläne, mit denen man ohne Zwischenfälle stinkende Bahnhöfe überqueren kann: Immer skizzierte sie in ihren Liedern und Texten den Alltag der Menschen mit viel Gefühl. Da gibt es nämlich auch noch Herrn Schmidt, der mit dem Fernglas am Flughafen Tegel unter Fernweh leidet, dessen Geld aber gerade einmal für den Bus reicht. Oder die wirklich relevante Frage, wie man keimfrei aus dem Zug-Klo kommt, ohne irgendetwas anzufassen und sich dabei Infektionen einzufangen.

Mit der unterhaltsamen Anekdote, in welcher Reihenfolge der Musikstücke Klavierschüler das Instrument erlernen und wann sie erfahrungsgemäß scheitern, stellte sie zudem unter Beweis, dass sie selbst das Klavierspiel äußerst gut beherrscht.

Die Einlagen mit der Ukulele sind indes nicht weniger bemerkenswert: Denn wo sie andernorts meist zur spaßigen Untermalung dient, nutzt van Kuhl das Saiteninstrument zur Untermalung eines eher melancholischen Liedes. Der Titelsong "Fliegen mit Dir" ist ein gefühlvolles Liebeslied zwischen Menschen, während sich das Amouröse zwischen Samson und Rimova als eine lustige Geschichte über zwei verliebte Gepäckstücke im ICE entpuppt. Die Künstlerin entließ die meisten Besucher nach gut zwei Stunden aus dem städtischen Kulturcafé mit einem entspannten Lächeln und zufriedenem Ausdruck im Gesicht.

Wer lieber selber singen möchte, hat dazu am 31. März in der Mensa des Schulzentrums Gelegenheit. Dann findet das erste Leichlinger Rudelsingen statt.

(RP)
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