Leichlingen Debatte um Entwicklung der Innenstadt wird neu entfacht

Leichlingen · Die SPD will das Rathaus aufstocken und einen Vollsortimenter auf den Rathausparkplatz bauen, die CDU denkt über einen Lebensmittelmarkt zwischen alter Polizeiwache und Blumenpavillon an der Kirchstraße nach: Offenbar kehrt nach der Bürgerbefragung im vergangenen Jahr und dem anschließenden Totalstillstand wieder Leben zurück in die Diskussion, wie sich die Leichlinger Innenstadt entwickeln könnte.

Die Bürgerliste Witzhelden Leichlingen (BWL) hat scheinbar noch einmal die zig Entwürfe durchforstet, die es für das Areal zwischen Rathaus und Wupperufer bereits gegeben hat. "Es muss endlich der Gesprächsfaden wieder aufgenommen werden. Wir sprechen uns dafür aus, noch einmal Kontakt zum Eigentümer aufzunehmen", plädieren nun der BWL-Vorsitzende Franz Jung und der Fraktionsvorsitzende Martin Steinhäuser.

Als Gesprächsgrundlage solle dabei ein alter Vorschlag herhalten, der den Neubau des Rathauses auf dem jetzigen Tankstellengelände, einen Vollsortimenter am aktuellen Rathaus-Standort und den Abriss des Kaufparkgebäudes vorsah - nur ohne Unterführung der Neukirchener Straße. Laut BWL sei diesem Entwurf damals von allen Parteien im Rat grundsätzlich Potenzial bescheinigt worden, ermögliche er doch die Öffnung zur Wupper, einen neuen Vollsortimenter und ein neues Rathaus, zusätzlichen Parkraum unter dem Rathaus und den Nettoerhalt von Grünflächen in der Innenstadt. Für diese Lösung ist die BWL bereit, vom Bürgerentscheid abzurücken, der die Bebauung des alten und des neuen Stadtparks verbietet.

"Diese Entscheidung manifestiert Stillstand. Wir sollten uns ein Stück weit davon verabschieden", sagt Martin Steinhäuser. "Es ist an der Zeit, endlich zu handeln, um Leichlingen eine Perspektive zu geben. Stadtplanung muss langfristig angelegt sein. Das erfordert Mut und Kompromissbereitschaft aller Beteiligten, der Bürgerschaft, der Politik, der Verwaltung und der Eigentümer", erklären die BWL-Politiker. Entschieden sprechen sie sich gegen die "Krückenlösungen" von SPD und CDU aus. "Hauptziel war immer die Öffnung der Stadt zur Wupper. Die wird mit beiden Vorschlägen nicht erreicht", sagt Steinhäuser. Eine vernünftige Stadtentwicklung sei ohne das Kaufpark-Grundstück nicht möglich. Deshalb solle das Gespräch mit Investor Philipp Kiefer wieder aufgenommen werden.

(inbo)
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