Leichlingen Der Obstmarkt ist auch ein Familienfest

Leichlingen · Mit einer kurzen Fanfare wurde gestern Mittag der Obstmarkt in der Balker Aue eröffnet. Rund 120 Aussteller und ein paar Gäste, die angeblich schon bei der ersten Auflage vor 119 Jahren dabei waren, machen bis Sonntag "Lust auf Heimat".

Eine Fanfare aus seinem Instrument namens "Busine" - schon hatte Tumalon den Obstmarkt offiziell eröffnet. Der mittelalterliche Herold und Gaukler, der auf den bürgerlichen Namen Frank Pfetzing hört, übernahm den launigen Part der Starts und setzte einen ersten Höhepunkt. Etwa so: "Habt Ihr gute Laune? Ja? Dann teilt das mal Euren Gesichtern mit." Oder so: "Den Obstmarkt gibt's seit 119 Jahren? Wer war denn beim ersten Mal dabei?" (zögerlich meldeten sich Mitglieder von Liederkranz Bennert und Quartettverein Oberschmitte). Noch heute und morgen wird in der Balker Aue "Werbung für unsere Stadt" und "Lust auf Heimat" (Bürgermeister Frank Steffes) gemacht. Hier ein paar Antworten, auf Fragen die sich möglicherweise stellen.

Kinder mögen Obst, aber mögen sie auch Obstmärkte?

Definitiv. Neben Karussell, Trampolin und Co. gibt es auch Lehrreiches. Etwa die ausgestopften (unverkäuflichen) Tiere am Stand der Rollenden Waldschule. Reh, Igel und Ente werden fast immer erkannt, der Siebenschläfer schon seltener. Aber Achtung, Eltern: Auf dem Weg zur Waldschule in die Reithalle lauert eine fiese Falle: Vorher geht es am Stand mit kandierten Äpfeln und gebrannten Mandel vorbei.

Und was habe ich als Erwachsener von einem Besuch?

Vermutlich Taschen voller Obst, ein paar interessante Gespräche mit Bekannten oder Ausstellern und mindestens 50 Prozent der Weihnachtspräsente, die Sie in diesem Jahr verschenken werden. Zum Beispiel ein Kissen von den "Stoffweibern", auf dem steht "Die tollsten Frauen kommen aus Leichlingen" oder "Ich bin nicht zickig, ich mach' nur nicht, was du willst." Bei Archäologe und Hobby-Tischler Fabian Sprau gibt's was Individuelles: Einen Namen oder Schriftzug arbeitet er auf Wunsch in zehn Minuten mit seiner Dekupier-Säge aus einem Holzbrett heraus. Oder vielleicht ist ja auch ein Schnäppchen bei "Trödler Wilfried" zu machen.

Gibt's auf einem Obstmarkt nur Vegetarisches zu essen?

Definitiv nicht. Kulinarisch wird auch mit neuem Veranstalter - "Gaudium" aus Duisburg - viel geboten. Neben Äpfeln, Birnen oder Pilzen vom Leichlinger Züchter Marseille kommen Nicht-Vegetarier voll auf ihre Kosten. Aber es zeigt sich: Wird er zwischen Lachsräucherei samt Holzofen, rustikalen Kräuterfladen und Gebratenem vom Wildschwein gruppiert, wirkt ein Asia-Imbiss mit bunten Speisezetteln, auf denen Mahlzeiten Nummern tragen, noch exotischer als ohnehin schon.

Und wohin mit meinem Auto?

Am besten in der Garage lassen und zu Fuß, mit Rad oder kostenfreiem Pendelbus anreisen. Und wer doch mit dem Wagen kommt, findet kostenlose Parkplätze in der gesamten Stadt, die alle Anschluss an die sechs Pendelbus-Haltestellen haben. Und zu den Parkplätzen in der Balker Aue leiten wieder Ordner die Fahrer: von der Oskar-Erbslöh-Straße bis zur endgültigen Parkposition.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort