Leichlingen Die Brücke kam über Nacht

Leichlingen · Die Elemente für die neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Pastorat sind angekommen. Die Anlieferung mit zwei Schwerlasttransportern erfolgte gestern in aller Herrgottsfrühe und ging fast unbemerkt über die Bühne.

Schwertransport rollt durch Leichlingen
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Schwertransport rollt durch Leichlingen

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Gestern Morgen gegen 4 Uhr wurde die nächtliche Ruhe auf der unteren Brückenstraße für rund eine Viertelstunde von Motorengeräuschen und Stimmen unterbrochen. Etwa eine Stunde früher als veranschlagt rollte der Schwertransport mit den stählernen Elementen für die neue Fußgänger-/Radfahrerbrücke am Pastorat über die Leichlinger Straßen — praktisch unbeachtet. Selbst die Technikinteressierten aus der Blütenstadt zogen den warmen Platz im Bett offenbar dem Beobachtungsposten am Straßenrand in morgendlicher Kühle vor.

Vor allem der erste Laster imponierte mit ausladenden Maßen: 4,60 Meter breit, circa 20 Meter lang, beladen mit drei Brückenelementen à 8,5 Tonnen Gewicht. Der zweite Transporter brachte den 9,5 Tonnen schweren, in zwei Teile zerlegten Pylon, der einst die Hauptlast der Brücke tragen wird.

Verkehrskonzept zahlte sich aus

Die Riesen-Brummis konnten sich den Weg von der Immigrather Straße bis zum Pastorat praktisch ohne Hindernisse bahnen. Stadt, Spediteur und Projektleitung hatten vorgesorgt, sich die Strecke gründlich angesehen und schon Wochen vor der Anlieferung der Brückenteile ein Verkehrskonzept erstellt. Gestern Nacht in Leichlingen begleiteten auch Polizei und Sandra Pohlig vom Ordnungsamt den Transport. "Eine Laterne, zwei Bäume und ein paar Bänke mussten im Vorfeld entfernt werden", berichtete Projektleiter Günther Prien von Stahlbau Magdeburg. Auf dem Parkplatz am Pastorat stand dann noch ein Schaustellerfahrzeug mit Wohnwagen im Weg, das aber vom Besitzer weggesetzt werden konnte; ein Kleinwagen, dessen Fahrer sich ebenfalls nicht an das von der Stadt ab Montag, 21 Uhr, verhängte Halteverbot gehalten hatte, musste auch nicht abgeschleppt werden, weil die Laster an ihm vorbei fahren konnten.

Der Schwerlasttransport hatte sich am Montagabend bereits um 20 Uhr von Magdeburg aus auf den circa 480 Kilometer langen Weg in die Blütenstadt gemacht — dank einer Sondergenehmigung. "Eigentlich dürfen Schwerlasttransporte erst ab 22 Uhr abgewickelt werden und müssen dann um 6 Uhr morgens wieder von der Straße sein", erklärte Prien. Aber dieses Zeitfenster war angesichts der langen Strecke offenbar auch der Genehmigungsbehörde zu klein, zumal die Großlaster im Schnitt nur maximal 60 Kilometer schnell fahren können. Die beiden großen Transporter lagen optimal im Zeitplan, ein dritter mit kleineren Edelstahlteilen rückte im Laufe des Tages schließlich auch noch an.

Elemente werden verschweißt

Mit dem Abladen der schweren Brückenelemente wurde gleich gestern am frühen Morgen begonnen. Auch Dirk Berndsmann, Projektbearbeiter des Düsseldorfer Unternehmens Schüßler Plan (hat beim Brückenprojekt die Bauleitung), verfolgte die Arbeit des 80-Tonnen-Krans, der neben dem Pastoratsparkplatz aufgestellt worden war.

Die drei großen Elemente werden auf stählernen Böcken gelagert, auf die selbe Höhe gebracht und dann verschweißt. Auch die beiden Pylonteile werden direkt vor Ort zusammengefügt. In der kommenden Woche erfolgt dann der Deckanstrich der Teile.

(RP)
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