Leichlingen Die Kirchen versilbern ihre Immobilien

Leichlingen · Gemeindeeigene Flächen sollen veräußert werden - gegebenenfalls aber auch gewinnträchtig bebaut.

 Das Haus in der Kirchstraße stand indes zuletzt lange leer, früher war dort der Amtsarzt untergebracht, zwischenzeitlich lebten dort auch Spätaussiedler. Jetzt werden zehn Eigentumswohnungen gebaut.

Das Haus in der Kirchstraße stand indes zuletzt lange leer, früher war dort der Amtsarzt untergebracht, zwischenzeitlich lebten dort auch Spätaussiedler. Jetzt werden zehn Eigentumswohnungen gebaut.

Foto: inbo

Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde in Leichlingen ordnen ihre Immobilien und Grundstücke neu. Im aktuellen Gemeindebrief "Pforte" berichtet das evangelische Presbyterium aus seinen Beratungen im Frühjahr: "Zur Bewirtschaftung unserer Liegenschaften wird überlegt, das Grundstück am Pastorat (ehemaliger Spielplatz und Wald zum Pfarrhaus hin) mit Wohnungen zu bebauen.

Vorgeschlagen wird, eine Bebauung von etwa 21 Wohnungen in einem dreigeschossigen Baukörper zu verfolgen. Ob dies durch einen Investor umgesetzt wird oder von der Gemeinde selbst, ist später noch zu klären. Es wurden erste Gespräche mit der Stadt Leichlingen, der Bezirksregierung und der Umweltbehörde geführt. Alle Behörden haben das Vorhaben befürwortet."

Baukirchmeister Helfferich Preuschen aktualisierte den Stand jetzt dahingehend, dass die Gemeinde derzeit die notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes und das Bebauungsplanverfahren für das Areal zwischen Pastoratsparkplatz und ehemaligem Jugendhaus vorantreibe.

"Wir möchten dort Baurecht schaffen. Anschließend müssen wir überlegen, ob die Gemeinde selbst baut oder in Erbpacht vergibt. Verkaufen wollen wir das Grundstück nicht", sagte Preuschen. Die Pläne sind allerdings nicht so konkret, wie es sich in der Pforte zuletzt las: "Wir haben erste Skizzen entworfen, zum Beispiel über Service-Wohnen nachgedacht. Aber nun bereiten wir zunächst alles vor und sehen dann, was wir damit machen", sagte der Baukirchmeister.

Anlass für die Pläne ist die finanzielle Situation der Gemeinde: "Wir müssen die laufenden Kosten decken. Allein die Kirchensanierung hat zuletzt mehr als eine Million Euro gekostet", sagte Helfferich Preuschen.

Ziemlich konkret sieht es derweil bei der katholischen Gemeinde St. Johannes Baptist und St. Heinrich aus.

"Wir haben das Grundstück und das Gebäude an der Kirchstraße 27 Ende vergangenen Jahres verkauft", sagte Kirchenvorstand Heinrich Hendricks auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Gemeinde habe für das Haus keine Verwendung mehr gehabt, außerdem sei sie im Rahmen des Projektes "Zukunft heute" des Erzbistums Köln gehalten gewesen, die gemeindeeigenen Flächen zu reduzieren. "Gemessen an der Zahl der Nutzer und Gruppierungen gibt es in vielen Gemeinden inzwischen zu viele Versammlungsflächen, ein Abbau steht also aus pastoralen und sachlichen Gründen vielerorts an", schrieb Generalvikar Dr. Dominik Schwaderlapp schon vor Jahren an die Gemeinden. Das Haus in der Kirchstraße stand indes zuletzt lange leer, früher war dort der Amtsarzt untergebracht, zwischenzeitlich lebten dort auch Spätaussiedler.

Bis zum Frühjahr 2018 soll dort nun ein Zehn-Familien-Haus entstehen. Die Leverkusener Zwingenberg Plan + Bauträger GmbH hat das Grundstück gekauft und hat inzwischen auch bereits ein Bauschild mit weiteren Details auf dem Gelände aufgestell.

(inbo)
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