Leichlingen Die Leichlinger kommen auch im Sommer gerne zur Blutspende

Leichlingen · Die Blütenstadt scheint einem Negativtrend zu trotzen: Beim gestrigen Blutspendetermin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) warteten zahlreiche Menschen zumindest am Anfang in einer Schlange vor der Tür, um sich anzumelden und medizinisch untersuchen zu lassen.

 Horst Schäfer hat gestern zum 92. Mal Blut gespendet.

Horst Schäfer hat gestern zum 92. Mal Blut gespendet.

Foto: Ralph Matzerath

In den Räumen des Ortsvereins waren die Liegen zum Blutabgeben und anschließenden Ausruhen in kürzester Zeit voll besetzt.

Dabei hatte gerade Anfang dieser Woche der für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständige DRK-Verband noch zu mehr Blutspenden aufgerufen, weil zuletzt angesichts der warmen Temperaturen, des Poststreiks und der Ferien deutlich weniger Menschen die Termine wahrnahmen. "Wir warnen lieber frühzeitig, bevor es zu akuten Engpässen kommt", sagte dazu ein DRK-Sprecher.

In Leichlingen aber deutete gestern nichts auf mangelnde Teilnahmebereitschaft hin. "Wir gehen davon aus, dass heute ungefähr 65 Spender kommen", sagte DRK-Teamleiter Axel Schwedler. Zu jedem Blutspendetermin werden in Leichlingen rund 400 Erwachsene eingeladen. Trotz Streiks haben offenbar auch diesmal die meisten zwei Wochen zuvor Post vom DRK bekommen, manche sogar zweimal.

Vielleicht lag es auch am durchwachsenen Wetter, das niemanden ins Freibad oder zu anderen Freizeitbeschäftigungen lockte und die Resonanz gut war. Der Leichlinger Horst Schäfer jedenfalls war bereits zum 92. Mal dabei. "Ich gehe seit meiner Zeit bei der Bundeswehr Blut spenden, auch mein Vater hat das schon gemacht", erzählte der 63-Jährige. Es gehe ihm danach einfach besser, außerdem sei damit immer ein kleiner Gesundheitscheck verbunden, der ihm ein gutes Gefühl gebe.

Sieben Daten zum Blutspenden
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Foto: dapd

Wolfgang Steffens zählte derweil im Vergleich zu seinem Liegennachbarn zu den Neulingen unter den Spendern, obwohl auch er schon zum sechsten Mal 500 Milliliter Blut abgab. "Selbst wenn ich nicht angeschrieben worden wäre: Lesen kann ich doch", wies er auf die großen Plakate in der Innenstadt hin, die den Termin beim Roten Kreuz lange genug angekündigt hatten. Es soll gesund sein, nennt er den Grund für seinen regelmäßigen Aderlass. Und wie bei Horst Schäfer spiele auch der soziale Aspekt eine wichtige Rolle.

Zufrieden mit der Resonanz zeigte sich gestern auch Dr. Udo Vögeler. Der Mediziner führte in Leichlingen unter dem Motto "Einmal stechen, zweimal helfen" für die Stefan-Morsch-Stiftung eine Typisierungsaktion durch, um potenzielle Stammzellspender für die Spenderdatei zu gewinnen. "Die meisten Blutspender sind bereits typisiert", sagte Vögeler. Durch die Kooperation mit dem DRK aber gewinne er bei jeder Blutspendeaktion neue Menschen dazu, die sich typisieren ließen und damit Leukämiekranken helfen könnten.

(inbo)
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