Leichlingen/Leverkusen Diepentalsperre trocknet aus, erneutes Fischsterben droht

Nur noch dem Namen nach handelt es sich bei der Diepentalsperre inzwischen allem Anschein nach auch tatsächlich um eine Talsperre. Wer dort spazieren geht, wird sich sogar fragen, ob sich die ehemalige Talsperre überhaupt noch als Gewässer bezeichnen lässt. Nur noch Pfützen sind zu sehen, nachdem die Bezirksregierung die Absenkung des Wasserpegels verfügt hat. Und zwischen den Pfützen beginnt der Boden bereits anzutrocknen.

Diepentalsperre trocknet weiter aus
11 Bilder

Diepentalsperre trocknet weiter aus

11 Bilder

Deshalb hat Lea Becker von der Initiative "Rettet die Talsperre Diepental" eine Eingabe an die Bezirksregierung getätigt: Das teilte sie am Freitag auf Nachfrage mit. Es gehe ihr darum, den Pegelstand des Gewässers zumindest wieder auf den Stand wie im vorigen Jahr um diese Zeit zu bekommen. Denn wegen des milden Winters stehe die Laich-Zeit der Fische jetzt schon zwei bis drei Wochen früher als in sonstigen Jahren unmittelbar bevor.

"Es riecht bereits modrig, und zwischen den Pfützen ist teilweise nicht mal mehr Schlamm, da trocknet die Erde schon aus", beklagt Becker. Eine Antwort von der Bezirksregierung habe sie leider noch nicht. Aber die Zeit dränge, damit das Diepental überhaupt noch ein Gewässer bleiben und nicht auf Dauer zu einer Trockenfläche werden müsse.

Mitte nächsten Monats will Becker außerdem nach Wuppertal zu dem Ingenieurbüro fahren, das mit einer Machbarkeitsstudie für die Diepentalssperre beauftragt worden ist. Denn es gehe ihr alles zu langsam: "Es ist viel zu spät, wenn wie die Studie erst im Juni bekommen", beklagt sie. Der Bestand des Gewässers sei jetzt absolut in Gefahr. "Wenn jetzt nichts geschieht, dann sterben die Fische aus, weil sie nicht zum Ablaichen kommen", befürchtet Lea Becker.

Protest an Diepentalsperre
30 Bilder

Protest an Diepentalsperre

30 Bilder

Weiterhin sucht die Initiatorin der Rettungsbewegung für die Diepentalsperre aber Mitstreiter und Fürsprecher. Einer der sieben Bürgermeisterkandidaten von Leichlingen, Michael Strieker, hatte sie gebeten, mit ihm ein Interview für dessen Wahlkampf-Homepage zu führen. "Ich habe das gemacht, weil er mich darum gebeten hat, aber nicht weil ich ihn wähle. Denn ich wähle sowieso nicht in Leichlingen, sondern in Leverkusen", verdeutlicht Becker. Sie wäre aber bereit, sich auch mit den sechs anderen Bürgermeisterkandidaten über die Diepentalsperre zu unterhalten, wenn diese an sie heranträten.

Strieker hat Becker übrigens angeboten, als Ehrenamtler selbst bei anfallenden Arbeiten für die Attraktivierung und den Erhalt des Gewässers mit anzupacken. Becker hat ihn beim Wort genommen. Sie würde aber auch alle weiteren sechs Bürgermeisterkandidaten nicht ablehnen, wenn sie mit Tat und Ideen zum Bestand des Gewässers als Naherholungsgebietes betragen möchten.

(gt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort