Leichlingen Digitalfunk für Polizei und Feuerwehr

Leichlingen · Abhörsicher soll die Kommunikation zwischen Polizei und Rettungsdiensten durch die Umstellung auf Digitalfunk werden. Die Feuerwehr Leichlingen wartet auf die ersten zehn Testgeräte. Die Polizei Rhein-Berg erprobt sie bereits.

Besser, weiter, abhörsicher: So soll in Kürze auch die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen ablaufen. Die Umrüstung auf den Digitalfunk wird bei der Feuerwehr Leichlingen jetzt ebenso mit Hochdruck betrieben, wie bei der Kreispolizei und den Hilfsorganisationen wie den Maltesern, dem Technischen Hilfswerk oder dem Deutschen Roten Kreuz. Zwei Millionen Euro stehen kreisweit für die Umrüstung von Polizei und Feuerwehren auf den flächendeckenden Digitalfunk zur Verfügung.

In Leichlingen sollen 150 Feuerwehrleute im Umgang mit den neuen Geräten geschult werden. 60 bis 70 Digitalfunkgeräte sollen für die Einsatzfahrzeuge angeschafft werden: Das berichtet Feuerwehrchef Roland Hillbrenner auf Nachfrage. Alleine für den Standort Leichlingen seien etwa 200 000 Euro für die Umstellung auf Digitalfunk veranschlagt, informiert Hillbrenner weiter.

Die ersten zehn Geräte sollen noch dieses Jahr bei der Feuerwehr Leichlingen eintreffen. Die Test- und Trainingsphase könne dann beginnen, kündigt Hillbrenner an. Ein wichtiger Knackpunkt sei derzeit aber die alte Analogtechnik in der Kreisleitstelle, die noch auf Digitalbetrieb umgestellt werden müsse: "Und das kostet!", weiß Hillbrenner. Außerdem müsse noch eine Lösung gefunden werden, wie die Aufzeichnungen der Anrufe über die 110 oder 112 auch digital beweissicher gewährleistet werden könne.

Ursprünglich sollten Polizei und Feuerwehr im Rheinisch-Bergischen Kreis bereits bis Ende 2012 auf Digitalfunk umgestellt werden. Finanzierung, technische Probleme und die große Menge von Kräften, die noch geschult werden müssen, haben die Verzögerungen mit sich gebracht. Hillbrenner rechnet damit, dass die Feuerwehr Leichlingen im Jahr 2017 den regulären Digitalfunkbetrieb aufnehmen kann.

Alle 70 Einsatzfahrzeuge der Polizei Rhein-Berg sind schon mit den neuem Digital-Funkgeräten ausgestattet worden: Das berichtet Michael Stefer, Dezernent für Polizeitechnik bei der Kreispolizei. Es habe im vergangenen Jahr bereits einen sechsmonatigen Testbetrieb gegeben, um mögliche Probleme vor der kompletten Umstellung zu erkennen und dokumentieren. So gebe es zum Beispiel noch ein paar Versorgungsbereiche, die verbessert werden müssten, etwa in Tälern. "Wir befinden uns in einer Übergangsphase - wir nutzen sowohl den analogen als auch den digitalen Funk", berichtet Stefer. "Das digitale Funknetz hat einige Vorteile im Vergleich zum analogen Funk", betont Stefer. Die Reichweite sei deutlich verbessert. Die Technik funktioniere kreisweit, egal, wo man sich befinde. Außerdem sei die Sprachverständlichkeit beim Digitalfunk deutlich besser. Mit der wichtigste Vorteil ist für Stefer: "Der digitale Funk ist abhörsicher. Die Sprache wird bereits im Funkgerät codiert und erst im Empfangsgerät wieder entschlüsselt."

Außerdem stehen beim Digitalfunk deutlich mehr Kanäle zur Verfügung. Bislang muss die Polizei Kanäle teilweise doppelt belegen. So kann es theoretisch passieren, dass die Polizei in Münster auf der gleichen Frequenz funkt wie die Kollegen in Bergisch Gladbach. Auch die Kommunikation mit anderen Einsatzkräften, zum Beispiel der Feuerwehr, kann über spezielle Gruppen erfolgen.

(RP)
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