Leichlingen Drahtschlinge gegen Katzen ausgelegt?

Leichlingen · Das Tierheim Leverkusen hat eine Katze aufgegriffen, die in eine Schlinge geraten war. Die Besitzerin des Tieres warnt.

Tierquälerei: Fälle in NRW
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Fälle von Tierquälerei in NRW

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Foto: Theo Titz

Die Warnung der Leichlingerin ist eindeutig: "Passt auf eure Tiere auf", hat sie im sozialen Netzwerk Facebook in der vergangenen Woche gepostet - und gleich den Fall ihres Katers geschildert. Der war demnach an der Trompete mit einer Fangschlinge um den Bauch gefunden worden. "Es handelte sich um eine Drahtschlinge, die sich zuzieht, aber dann nicht mehr aufgeht", schildert die Besitzerin des Tieres: " Die Schlinge war so fest, dass sie unter Narkose entfernt werden musste."

Das Tierheim Leverkusen, in dem der Kater nach seiner Auffindung zunächst gelandet war, hatte schnell festgestellt, dass das Tier gechipt war und konnte so die Leichlinger als Besitzerin ermitteln.

Nicole Krybus, die Vorsitzende der Tierhilfe Leichlingen, hatte den Vorfall ebenfalls mitbekommen und fragt sich jetzt natürlich auch, ob da jemand gezielt eine Attacke auf ein Haustier gefahren hat? Es wäre ungewöhnlich für die Blütenstadt - denn an Vorfälle mit einer Drahtschlinge kann sich hier keiner erinnern.

Auch Tierärztin Dr. med. vet. Andrea Jansen hat in ihrer Praxis an der Bahnhofstraße zwar schon öfter mit Katzen zu tun gehabt, die sich beim Spielen mit Garn oder Wolle selbst zu strangulierten drohten - aber eine bewusst ausgelegte Drahtschlinge? " So einen Fall hatte ich in meiner Praxis bisher noch nicht", berichtet Jansen.

Beim Rheinisch-Bergischen Kreis brachte eine Nachfrage nach solchen oder ähnlichen Attacken auf Tiere gestern ebenfalls das Ergebnis: Uns liegt nichts vor.

Nicole Krybus hat allerdings diverse Einzelfälle erlebt, in denen Katzen auf mysteriöse Weise verschwanden und manchmal auf mindestens ebenso mysteriöse Weise einige Zeit danach wieder auftauchten.

Exemplarisch nennt sie den Fall einer Rasse-Katze, die in Leichlingen plötzlich verschwand. Einige Zeit später wurde sie plötzlich in einer anderen Stadt gefunden und identifiziert - allerdings hatte ihr jemand die Beine gebrochen.

Das Auslegen einer Drahtschlinge ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz - unabhängig davon, ob sich tatsächlich ein Tier darin verfängt, oder nicht. Insofern spielt auch die Intention des Täters nur eine untergeordnete Rolle - es handelt sich in jedem Fall um eine Straftat.

Die Leichlinger Katzenbesitzerin möchte jetzt gerne Kontakt zum Finder ihres Katers aufnehmen, um sich zu bedanken, aber auch um herauszufinden, wo genau ihr Tier aufgegriffen wurde. Der Kater habe extreme Quetschungen aufgewiesen, berichtet sie: "Wäre er nicht gefunden worden, wäre er wohl jetzt tot."

(RP)
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