Leichlingen Drittes Windrad in Witzhelden geplant: FDP fordert Vernunft

Leichlingen · Noch diskutieren die Witzheldener vor allem über das Pro und Contra zweier Windkraftanlagen an der Sengbachtalsperre in unmittelbarer Nachbarschaft zu Brachhausen.

Doch die könnten schon bald nicht mehr die einzigen sein, über die sich die Meinungen teilen: Wie Baudezernentin Barbara Hammerschmidt im Ausschuss für Bauwesen, Umweltschutz und Stadtentwicklung (BUS) bekanntgab, gibt es Planungen für eine weitere Windkraftanlage in Bechhausen.

Zuständige Behörde ist der Rheinisch-Bergische Kreis. Eine Bauvoranfrage sei vom Kreis bereits positiv beschieden worden, nun erwarte die Stadt den Bauantrag. "Der private Betreiber hat einen Rechtsanspruch auf die Genehmigung, wenn er alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt", sagte Hammerschmidt. Da Leichlingen im Flächennutzungsplan keine Konzentrationszone für Windkraftanlagen ausgewiesen habe, seien Windkraftanlagen grundsätzlich überall zulässig.

Ursprünglich wollte die Stadt nördlich von Roderbirken eine solche Zone einrichten, die ist bei der Bezirksregierung allerdings durchgefallen. Die Bauvoranfrage hatte der Investor bereits vor einem Jahr gestellt, die Leichlinger Stadtverwaltung hatte sie damals im Hinblick auf die geplante Konzentrationszone zurückgestellt. Das Windrad am Bechhauser Weg hätte voraussichtlich eine Nabenhöhe von unter 100 Metern und einen Rotorradius von rund 40 Metern.

Die FDP Leichlingen lehnt jetzt in einer Stellungnahme den Bau von Windkraftanlagen an der Sengbachtalsperre generell an. Damit folgt sie auch einem Antrag der FDP-Landtagsfraktion. "Die FDP Leichlingen fordert die Stadtverwaltung und die politischen Gremien auf, alles dahingehende zu unternehmen, den Bau der Windräder im Naherholungsgebiet Sengbachtalsperre zu verhindern", schreibt FDP-Sprecher Lothar Esser und unterstützt damit den gleichlautenden Antrag der FW/UWG.

Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende sei eine breite öffentliche Akzeptanz erneuerbarer Energien, bei Windrädern werde sich diese aber in Leichlingen kaum herstellen lassen, prognostizieren die Liberalen. Es seien genügend Standorte im Inland vorhanden, bei denen keine schwerwiegenden Eingriffe in die Natur und deren Haushalt erforderlich seien.

Die Landesregierung müsse Kritik von Bürgern und Naturschutzverbänden ernst nehmen und die Überförderung von Windenergie abbauen, schließt sich Esser der Forderung der Landes-FDP an. Esser sagt: "Wir halten es auch für wirtschaftlich äußerst fragwürdig, an einem Standort mit vergleichsweise geringer Windausbeute pro Jahr zwei Windräder zu bauen, nur um ebenfalls aktiv an der Energiewende beteiligt zu sein." Die FDP Leichlingen fordere deshalb ökologische und ökonomische Vernunft.

(RP)
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