"Es ist ja nicht so, dass sich die Verwaltung das erste Mal so viel Zeit gelassen hätte. Bei meinem Edekamarkt in Witzhelden hat es sogar zehn Jahre gebraucht", blickt der 61-Jährige zurück. Er habe eigentlich zu seinem 60. Geburtstag an der Trompete mit dem neuen Markt noch mal so richtig durchstarten wollen, nun sei nicht nur dieser persönliche Stichtag verpasst, er sei auch "einfach frustriert" über die behäbige Stadtverwaltung, aber auch "über die Politiker, die die Verwaltung nicht im Griff haben", meint der Geschäftsmann. Sieben Millionen Euro will Bonus an der Trompete auf dem Grundstück des ehemaligen Schützenplatzes investieren. Unter den 45 Arbeitsplätzen, die er in seinem neuen Laden mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche schaffen will, sollen auch Ausbildungsplatze angeboten werden. Die zunächst von Bonus beabsichtigten 1800 Quadratmeter Verkaufsfläche waren als nicht genehmigungsfähig von der Stadtverwaltung beanstandet worden. Ein Café mit Backshop soll dem Vollsortimenter angegliedert werden. 134 Pkw-Parkplätze und etwa 30 Fahrradstellplätze soll es dann am Edekamarkt Trompete geben. Außerdem verpflichtet sich Bonus in dem Vertrag mit der Stadtverwaltung, eine Lärmschutzwand zu bauen. Auflagen gibt es für Bonus auch aus dem Bereich Landschaftsschutz. Er verpflichtet sich vertraglich, das Naturdenkmal Sandberge zu schützen und nur die erlaubte Anzahl von Parkplätzen hinter dem Geschäft zu bauen.

Übrigens muss der Investor auch Rücksicht auf die Vögel nehmen. Er darf das mittlerweile sehr zugewachsene Gelände an der Ecke Trompete/Reusrather Straße nur dann abholzen bzw. mähen, wenn keine Vögel beim Brüten gestört werden könnten. Im ökologischen Gutachten wird der Zustand des Geländes so bewertet: "Grünlandbrache im Krautstadium mäßig trocken bis frisch." Und "Brennnesselherden" sind dem Gutachter als Merkmal für ein Biotop aufgefallen. Bonus verpflichtet sich aber als Ausgleichmaß, Bäume zwischen die Parkplätze zu pflanzen und eine Hecke vor das Geschäft zu setzen. Die Schallschutzwand soll er beidseitig mit Ranken begrünen.

Ausgeschlossen ist es auch nicht, dass Bonus bei den Ausschachtungsarbeiten auf Militäreinrichtungen aus dem Zweiten Weltkrieg, wie Laufgraben und Schützenloch, stoßen könnte. Darauf weist die Stadtverwaltung den Bauherrn hin, der sich vertraglich verpflichtet, bei solchen Entdeckungen den Kampfmittelräumdienst zu bestellen.