Leichlingen Ehefrau erschlagen? Prozess gegen Leichlinger beginnt

Leichlingen · Der Tattag: 22. Oktober vergangenen Jahres. Der Tatort: Leichlingen. Der Tatvorwurf: Mord.

Morgen steht ein zur Tatzeit 74-jähriger Leichlinger vor dem Kölner Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seine 57-jährige Ehefrau aus Habgier getötet zu haben. So soll er ihr im Treppenabgang zum Keller des gemeinsam bewohnten Hauses mehrfach mit dem Feuerlöscher auf den Kopf geschlagen haben. Die Frau stürzte die Treppe hinunter. Dann soll er mindestens vier weitere Male mit dem Feuerlöscher auf den Kopf seiner am Boden liegenden Ehefrau eingeschlagen und so ihren Tod verursacht haben.

Das Motiv des Angeklagten bestand laut Staatsanwaltschaft darin, von seiner Ehefrau, die ihm kurz zuvor ihre Scheidungsabsicht mitgeteilt hatte, das Eigenheim und einen sechsstelligen Betrag zu erben.

Nach Angaben von Dr. Carolin Breloer von der Staatsanwaltschaft Köln hatte es zunächst geheißen, die Frau sei die Kellertreppe heruntergefallen und dabei zu Tode gekommen.

Aufgrund dieser Angaben sei dann die Obduktion der Frau beschlossen worden. Diese habe ergeben, dass die 57-Jährige massive Schädelverletzungen erlitten habe. Durch einen bloßen Treppensturz hätten solche Verletzungen aber nicht verursacht werden können.

Unmittelbare Tatzeugen soll es nicht geben, so dass lediglich das Obduktionsergebnis und die Aussagen der Nachbarn, die das Ehepaar irgendwann vor dem Tode der Frau haben streiten hören, im Raume stehen.

Ein ähnliches Tötungsdelikt hat es im Juni 2011 in Leichlingen gegeben. Eine 53-Jährige hatte ihre 78-jährige Mitbewohnerin mit sieben Hammerschlägen zunächst lebensgefährlich verletzt. Die Frau verstarb dann kurz nach der Tat im Krankenhaus.

Vorgesehen sind laut Gericht elf Verhandlungstage.

(RP)
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