Leichlingen Ein Leben für den Gesang

Leichlingen · Morgen tritt die junge Leichlinger Sängerin Jana Marie Gropp beim Bundeswettbewerb Gesang für Oper, Operette und Konzert an, ein Sprungbrett ins professionelle Musikgeschäft. Daneben studiert die 25-Jährige auch noch Medizin.

 Jana Marie Gropps Leidenschaft gehört dem klassischen Gesang. Das Fach studiert sie in Düsseldorf bei Professorin Michaela Krämer. Parallel absolviert die talentierte Nachwuchssängerin ein Medizin-Studium.

Jana Marie Gropps Leidenschaft gehört dem klassischen Gesang. Das Fach studiert sie in Düsseldorf bei Professorin Michaela Krämer. Parallel absolviert die talentierte Nachwuchssängerin ein Medizin-Studium.

Foto: Sebastian Plueck

Das Semester hat gerade wieder begonnen. Für Jana Marie Gropp bedeutet das ein straffes Zeitmanagement. Denn sie studiert nicht nur parallel Medizin und Gesang, sondern bereitet sich auch noch gerade auf einen Wettbewerb vor. Morgen, 29. Oktober, wird sie in Duisburg erstmals der Jury vorsingen. Und wenn sie dabei so erfolgreich ist wie sie sich das erhofft, folgt im November die nächste Entscheidungsrunde. "Das wäre toll, keine Frage", sagt die 25-Jährige. "Dafür bereite ich mich ja vor. Aber ich habe auch schon viele andere Kandidaten gehört und weiß, wie gut sie sind." Immerhin gehört sie zu den Jüngeren in diesem professionellen Bundeswettbewerb Gesang für Oper, Operette und Konzert, bei dem sie zum ersten Mal angemeldet ist.

Aber selbst wenn sie schon in der ersten Runde rausfliegen sollte, habe sich die Mühe gelohnt. Eine Wettbewerbsteilnahme bedeute nicht nur einen enormen Motivationsschub. Sie lerne auch ganz anders, wenn der Tag feststeht, an dem sie eine Arie vorsingen muss, sagt Jana Marie Gropp, die bei Prof. Michaela Krämer in Düsseldorf studiert. Als 17-Jährige schaffte die Leichlingerin bereits einen ersten Preis beim Bundes-Wettbewerb Jugend musiziert. Als Duo mit ihrer jüngeren Schwester Pauline, die sie auch kürzlich erst wieder beim Vorsingen in den Niederlanden auf dem Klavier begleitete. Da hatte sie Pech, ausgerechnet zum Halbfinale wurde sie krank und das bei einem strammen Programm mit Kompositionen von Strauß und Rachmaninow. Da darf man sich keine körperliche Schwäche erlauben, selbst wenn die Stimme noch nicht betroffen ist.

Wie sich ihre Stimme seit den ersten Auftritten in der Schulzeit entwickelt hat, konnten Leichlinger begleiten. Mehrfach hat sie zusammen mit Schwester und befreundeten Musikern Benefizprogramme veranstaltet, außerdem trat die junge Solistin unter anderem in Konzerten der Leichlinger Kantorei auf.

Für den Wettbewerb morgen hat sie sechs Arien aus Oper und Operette, drei Oratorien-Arien und vier Kunstlieder vorzubereiten, außerdem ein Pflichtstück von einer vorgegebenen Liste mit Liedern moderner Komponisten. Welche Stücke sie davon vorsingen muss, das entscheidet die Jury.

Auf eine bestimmte Richtung will sich die Sopranistin nicht festlegen, jedenfalls bisher nicht. "Ich weiß ja noch gar nicht, wo meine Stimme hingeht und was nachher gut zu mir passt", beschreibt sie ihren derzeitigen Ausbildungsstand. Und es gebe so viele Arien in Oper, Operette und Oratorien, die sie "wahnsinnig schön" findet und gerne singen möchte.

Die Inhalte im Studiengebiet Medizin interessierten sie sehr, betont Jana Marie Gropp. Aber es sei natürlich viel schöner, irgendwo auf der Bühne zu stehen und zu singen, als die Nase in Bücher zu stecken, gesteht die Leichlingerin. Jedenfalls möchte die junge Frau beides zum Abschluss bringen, und bisher sei ihr immer gelungen, beide Studien organisatorisch unter einen Hut zu bringen.

(mkl)
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