Leichlingen Ein "Trainingslager" für Kaspar, Melchior und Co.

Leichlingen · Weihnachten ist noch eine Woche entfernt, doch schon jetzt bereiten sich die Leichlinger Sternsinger auf ihren Einsatz Anfang Januar vor.

 Kostümprobe der Sternsinger:(v.l.) sitzend im Hintergrund Diakon Armin Dorfmüller, zudem Hildegrad Bender beim einkleiden der Kinder. Einige sind bereits "alte Hasen".

Kostümprobe der Sternsinger:(v.l.) sitzend im Hintergrund Diakon Armin Dorfmüller, zudem Hildegrad Bender beim einkleiden der Kinder. Einige sind bereits "alte Hasen".

Foto: uwe miserius

Pia wirft sich den goldenen Umhang über die Schulter. Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass sie ihre zukünftige "Arbeitskleidung" anprobiert. Die Neunjährige ist eine von rund 60 Sternsingern, die alsbald durch das Stadtgebiet und Witzhelfen ziehen werden, um Häuser zu segnen und hoffentlich viele Spenden entgegenzunehmen.

Es ist früher Samstag und die Kinder haben sich im Pfarrheim an der Ludger-Kühler-Straße versammelt, um sich gemeinsam auf die Aufgabe und all das, was mit ihr zusammenhängt, einzustimmen. Still und aufmerksam lauschen sie den vielen Infos, die Diakon Armin Dorfmüller an sie weitergibt.

Viele von ihnen sind nicht das erste Mal dabei. Und doch haben sich zwischen die alten Hasen einige Neueinsteiger gemischt. "Es erstaunt mich etwas", gibt Dorfmüller zu, "aber ich denke, rund ein Drittel der Kinder sind Neulinge." Dass sich überhaupt wieder rund 60 Kinder gemeldet hätten, sei hingegen wohltuende Normalität. Gleichwohl sei die Zahl - wie das halt immer so ist - zweifellos noch ausbaufähig.

Eine gute Nachricht ist zudem, dass fast alle Sternsinger offenbar längerfristig Interesse zeigen. Denn: Sie kommen wieder, wollen ein zweites, drittes Mal an den Türen klingeln. Es gebe für die Kinder natürlich immer mal wieder Süßigkeiten, das sei aber natürlich nicht der eigentliche Beweggrund für den großen Einsatz, betont Dorfmüller. "Die Sternsinger-Aufgabe bedeutet ihnen etwas. Sie leisten einen Beitrag dazu, den Ärmsten zu helfen", führt er aus.

Das bestätigt auch Pia. Es mache Spaß, den Kindern, die schon arbeiten müssten, helfen zu können. Zwar gibt es jedes Jahr viele Projekte, an die das eingenommene Geld gehe. In diesem Jahr ist der Aufhänger jedoch Kinderarbeit in Indien. Weltweit sind laut Diakon Dorfmüller rund 168 Millionen Kinder betroffen. Die seit Jahren geförderten Projekte befinden sich auf allen Kontinenten der Erde. Und im deutschsprachigen Raum sind in der gut 60-jährigen Geschichte der Sternsinger bereits rund eine Milliarde Euro eingenommen worden, sagt Dorfmüller. "Der Sammelbetrag wird jährlich größer", freut er sich. Das liege auch an der Akzeptanz der Kirche als Spender. Aber natürlich vor allem am tollen Engagement der Kinder. "Man weiß da gar nicht, wem man zuerst danken soll", erzählt er lächelnd.

Auch Pia leistet diesmal wieder einen großen Beitrag. Zu dritt bis viert, durch einen Erwachsenen begleitet, geht und fährt sie mit ihren Mitstreitern durch die Stadt. 1400 Haushalte müssen die Gruppen besuchen. Pia ist bereits ein alter Hase. "Ich bin zum sechsten Mal dabei", erzählt sie stolz. Und natürlich hilft sie auch als Messdiener im Gottesdienst.

Haushalte können sich gerne für einen Sternsingerbesuch anmelden. Dafür ist nur eine simple E-Mail erforderlich an sternsinger@kplw.de

(RP)
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