Das Wunsch- und Wahlrecht der Eltern wurde durch die Reform deutlich ausgeweitet. Nicht nur im eigenen Jugendamtsbezirk soll die Kinderbetreuung künftig möglich sein, sondern bedarfsgerecht auch außerhalb des Wohnortes - wenn dadurch keine unverhältnismäßig hohen Mehrkosten entstehen. Die Höhe des Elternbeitrags richtet sich dann nach der Satzung des Wohnsitzjugendamtes.

Wollen Eltern den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz einklagen, müssen sie dem Jugendamt sechs Monate vor Inanspruchnahme eines Platzes ihren Bedarf schriftlich mitteilen. Bei Wahlen und Abstimmungen in der Kita haben die Eltern eine Stimme pro Kind, das sie dort betreuen lassen. Zukünftig sollen ihnen auf diesen Versammlungen auch Angebote gemacht werden, die ihre eigene Bildungs- und Erziehungskompetenz stärken.

Im Fokus des Kinderbildungsgesetzes steht zudem nach wie vor die frühe Sprachförderung: Für jedes Kind, das eine besondere Unterstützung in der deutschen Sprache benötigt, muss es eine gezielte und individuelle Sprachförderung geben. Um den Übergang der Kinder vom Kindergarten in die Schule zu erleichtern, sieht das Kibiz außerdem die enge Zusammenarbeit mit den Grundschulen vor.

Dazu heißt es in der Jugendamtsvorlage: "Der Schulträger lädt gemeinsam mit den Leitungen der Tageseinrichtungen und der Grundschulen die Eltern der Kinder, die in zwei Jahren eingeschult werden, zu einer Informationsveranstaltung ein. Bei diesen Veranstaltungen soll auch über Fördermöglichkeiten im Elementarbereich informiert werden."

Informiert wurden die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses auch darüber, dass die evangelische Kindertagesstätte und Familienzentrum Villa Kunterbunt in Witzhelden zum neuen Kindergartenjahr mit dem "Kirchlichen Verbund zum Betrieb evangelischer Tageseinrichtungen und Familienzentren im Kirchenkreis Leverkusen" einen neuen Träger hat.

Mit dem hauptamtlichen Träger soll die Kindertagesstätte im Höhendorf auch langfristig den sozial- und religionspädagogischen sowie gesellschaftlich-diakonischen Verpflichtungen gegenüber den Kindern und Eltern nachkommen können und die Einrichtung weiterentwickeln.

Zum Kinder- und Jugendbeauftragten in Leichlingen wurden in der Ausschuss-Sitzung am Donnerstagnachmittag Claudia Leroff und Rainer Hüttebräucker gewählt, den Vorsitz im Jugendhilfeausschuss übernimmt Christiane Bornmann, zu ihr Vertreter ist Kevin Knoll bestimmt worden.