Leverkusen Es geht rund im Wuppermannpark

Leverkusen · Was nie komplett war, wird an diesem Wochenende endlich ganz: Der Rundweg durch den 160 Jahre alten Landschaftspark nach englischem Vorbild wurde vom städtischen Grünflächenamt saniert und zusammengefügt.

Schlebusch Der rund 160 Jahre alte Wuppermannpark ist das Herzstück Schlebuschs. Die historische Parkanlage in Form eines englischen Landschaftsgartens – bestehend aus dem West- und Ost-Park – lädt den Besucher zu einem Rundgang ein, vorbei an wertvollem Baumbestand.

Adé, du trockener Wassergraben

Nur: Der Rundweg wurde nie komplett fertiggestellt. "Im Bereich des Kinderspielplatzes in der Nähe der Dhünn ist im Gegensatz zum restlichen Rundgang nie asphaltiert worden", sagt Ulrich Hammer vom städtischen Fachbereich Stadtgrün. "Deshalb wollen wir jetzt das Stück im östlichen Teil an der Dhünn mit einer Asphaltdecke schließen."

Die letzte Sanierung fand Anfang der 90er Jahre statt, als die Stadt den Park übernahm. "Doch in den vergangenen 20 Jahren haben die vorhandenen Wegebeläge sehr gelitten", sagt Hammer. "Insbesondere ältere Menschen können die Wege nur noch eingeschränkt nutzen."

Deshalb werden seit drei Wochen im Rahmen des kommunalen Investitionsprogramms 2010 alle Wege mit einer Fläche von 1400 Quadratmetern in beiden Parkteilen durch die TBL saniert. "Sie erhalten eine neue Deckschicht und werden um 30 Zentimeter von 2,20 auf 2,50 Meter verbreitert", erläutert Hammer die Verschönerungsmaßnahmen.

Im westlichen Park wird die baufällige Ziegelmauer abgerissen und ein daran angebrachtes Dach, unter dem "früher einmal eine Sammlung von Grabmälern" beherbergt war. Doch aufgrund von mehrfachem Vandalismus wurden die Gräber auf den Friedhof an der Mülheimer Straße verlegt. Die Überdachung hat somit keine Bedeutung mehr." Ebenso wie der ausgetrocknete Wassergraben.

"Der Wasserspiegel der Dhünn ist in den vergangenen Jahren gesunken, so dass nur mit einem erheblichen finanziellen Aufwand die Bewässerung wieder erfolgen könnte", sagt Hammer. Doch dazu fehlen der Stadt die finanziellen Mittel. Die Kosten für die gesamten Maßnahmen betragen rund 52 000 Euro, die Verschönerung soll heute abgeschlossen werden.

Die besonders geschwungenen Wege basieren auf einer historischen Stilrichtung der englischen Landschaftsgärten. "Im Gegensatz zu der vorangegangenen Barock-Epoche, in der Parks als kriegerisches Element angelegt wurden und alle Wege immer zum Schloss führten, entstand um 1850 der Wuppermannpark als ein Landschaftsgarten, in dem die Natur im Vordergrund steht", erläutert Hammer liebevoll.

Nur noch die Hälfte ist da

"Die verschlungenen Wege sollen dem Menschen demonstrieren, dass die Natur etwas sehr Schönes ist. Doch in den vergangenen rund 160 Jahren haben sich die beiden Park-Teile verändert. "Mittlerweile existiert etwa nur noch die Hälfte des ursprünglichen Parks", berichtet Hammer.

(RP)
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