Leichlingen Feuerwerk stört die Waldesruh

Leichlingen · Tierhilfe Leichlingen bittet um Rücksicht auf Wild- und Haustiere in der Silvesternacht.

 Feuerwerk in oder am Rande von Waldgebieten können scheues Wild erschrecken und in Panik versetzen, warnt die Tierhilfe.

Feuerwerk in oder am Rande von Waldgebieten können scheues Wild erschrecken und in Panik versetzen, warnt die Tierhilfe.

Foto: Sperschneider

Was vielen Menschen großen Spaß und Vergnügen bereitet, ist für die meisten Tiere der reine Albtraum: Silvesterfeuerwerk versetzt jedes Jahr viele Tiere in Angst und Panik. Vor allem für Wildtiere kann das Spektakel zur Jahreswende lebensgefährlich werden. Die Tierhilfe Leichlingen bittet deshalb um Rücksichtnahme. "Die meisten Tiere haben ein sehr empfindliches Gehör und nehmen Geräusche viel intensiver wahr als wir Menschen", schreibt der Verein in einer Mitteilung. Für Wildtiere sei das überlebenswichtig, würden sie doch so frühzeitig vor Gefahren gewarnt und könnten rechtzeitig fliehen. "Aber auch Heimtiere reagieren sehr sensibel auf Lärm. Vor allem plötzliche Knallgeräusche sind für viele sehr erschreckend. Noch Tage danach zeigen sich manche Tiere völlig traumatisiert", schreibt der Verein weiter.

Die Tiere litten unter dem ungewohnten Lärm und Blitzgewitter, schreckten auf, gerieten in Panik. Manche kopflose Flucht ende durch den Zusammenstoß mit Autos tödlich, sagt die Tierhilfe. "Doch selbst wenn sie nicht verunfallen, zehren Stress und Angst massiv an den knappen Kraftreserven". Wichtige Energiereserven würden unnötig verbraucht, die im Winter vor allem bei Futtermangel und niedrigen Temperaturen überlebensnotwendig sein könnten. Die Tierhilfe Leichlingen fordert deshalb dazu auf, keine Raketen und Feuerwerkskörper in Waldgebieten, Parkanlagen und anderen Rückzugsräumen von Wildtieren und Vögeln abzufeuern. "Auch grüne Ruhezonen in Städten, wo insbesondere Singvögel noch eine Zuflucht finden, müssen verschont bleiben", sagen die Tierschützer. Wer sogar ganz auf die Knallerei verzichten möchte, kann das eingesparte Geld - immerhin durchschnittlich rund 35 Euro pro Person - an den Verein spenden. "Mit dieser Summe bekommen wir eines unserer Tiere einen Monat ernährt", heißt es in der Mitteilung.

Für die Halter von Haustieren hat die Tierhilfe einige Ratschläge parat, damit die Tiere mit dem Silvesterfeuerwerk besser umgehen können: Hunde sollten in Wohngebieten kurz vor der Jahreswende nur noch angeleint ausgeführt werden, weil sie bei verfrühten Krachern panisch davonlaufen könnten. Am Silvesterabend sollten Türen und Fenster geschlossen und Fensterrollos heruntergelassen sein, Besitzer ihre Katzen mit Freigang am Silvesterabend ins Haus holen. Vogel- und Kleintierkäfige stehen am besten weit vom Fenster entfernt und sind durch ein großes Tuch abgedeckt. "Meist reicht es schon, wenn eine vertraute Bezugsperson an einem solchen Abend bei den Tieren bleibt und ihnen als souveräner ,Rudelführer' durch einen bewusst ruhigen Umgang Sicherheit vermittelt", empfiehlt die Tierhilfe Leichlingen.

(inbo)
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